Лучшие немецкие сказки / Die besten deutsche M?rchen
Шрифт:
Der Mann aber hatte nun sein bisschen "ubriges Geld ausgegeben, und keinen roten Heller mehr [23] in der Tasche. Da sprach er zu sich selber: „Der K"onig hat so viel in seiner Schatzkammer, was er nicht braucht, Hungers [24] kannst du nicht sterben, du willst da etwas nehmen, und wenn du wieder zu Geld kommst, kannst du’s ja wieder hineinlegen.“ Also machte er sich "uber [25] die Schatzkammer, und nahm sich ein wenig davon, allein beim Herausschleichen war er von den Leuten des K"onigs erwischt.
23
keinen roten Heller mehr haben –
24
Hungers – с голоду
25
machte er sich "uber – он пробрался в…
Sie sagten, er w"are ein Dieb, und f"uhrten ihn vor Gericht, da war er verurteilt, dass er in einem Kasten sollte aufs Wasser setzen. Der Kastendeckel war voll L"ocher, damit Luft hinein konnte, auch war ihm ein Krug Wasser und ein Laib Brot gegeben. Wie er nun auf dem Wasser schwamm und recht in Angst war, h"ort er was krabbeln am Schloss, nagen und schnauben, das Schloss springt auf, und der Deckel in die H"oh’ geht, und stehen da Maus, Affe und B"ar, die es getan; weil er ihnen half, wollten sie ihm wieder helfen. Nun wussten sie aber nicht, was sie noch weiter tun sollten, und ratschlagten mit einander, indem schwamm ein weisser Stein auf dem Wasser daher, der sah aus wie ein rundes Ei. Da sagte der B"ar: „Der kommt zu rechten Zeit, das ist ein Wunderstein, wem der eigen ist, der kann sich w"unschen, wozu er nur Lust hat.“ Da fing der Mann den Stein, und wie er ihn in der Hand hielt, w"unschte er sich ein Schloss mit Garten und Marstall, und kaum er den Wunsch sagte, sass er in dem Schloss mit dem Garten und dem Marstall, und war alles so sch"on und pr"achtig, dass er sich nicht genug verwundern konnte.
Nach einer Zeit zogen Kaufleute des Wegs vorbei. „Sehen“, riefen sie, „was da f"ur ein herrliches Schloss steht, und das letzte mal, wie wir vorbeikamen, lag da noch schlechter Sand.“ Weil sie nun neugierig waren, gingen sie hinein, und erkundigten sich bei dem Mann, wie er alles so geschwind bauen k"onnte. Da sprach er: „Das hab’ ich nicht getan, sondern mein Wunderstein.“ – „Was ist das f"ur ein Stein?“, fragten sie. Da ging er hin und holte ihn, und zeigte ihn den Kaufleuten. Die hatten grosse Lust dazu, und fragten, ob er nicht zu erhandeln w"are, und boten sie ihm alle ihre schonen Waren daf"ur. Dem Manne stachen die Waren in die Augen [26] , und weil das Herz unbest"andig ist, liess er sich verh"oren, und meinte, die sch"onen Waren seien mehr wert, als sein Wunderstein, und gab ihn hin. Kaum aber hatte er ihn aus den H"anden gegeben, in dem war auch all sein Gl"uck, und er sass auf einmal wieder in dem verschlossenen Kasten auf dem Fluss mit einem Krug Wasser und einem Laib Brot. Die treuen Tiere, Maus, Affe und B"ar, wie sie sein Ungl"uck sahen, kamen wieder, und wollten ihm helfen, aber sie konnten nicht einmal [27] das Schloss aufsprengen, weil’s viel fester war, als das erste Mal.
26
in die Augen stechen – броситься в глаза
27
nicht einmal – даже не
Da sprach der B"ar, „Wir m"ussen den Wunderstein wieder schaffen, oder es ist alles umsonst.“ Weil nun die Kaufleute in dem Schloss noch wohnten, gingen die Tiere mit einander hin, und wie sie nah dabei kamen, sagte der B"ar: „Maus, geh hin und guck durchs Schl"usselloch, und sieh, was anzufangen ist [28] , du bist klein, dich bemerkt kein Mensch.“ Die Maus war willig, kam aber wieder und sagte: „Es geht nicht, ich hab’ hinein geguckt, der Stein h"angt unter dem Spiegel an einem roten B"andchen, und h"uben und dr"uben sitzen ein paar grosse Katzen mit feurigen Augen, die sollen ihn bewachen.“ Da sagten die andern: „Geh nur wieder hinein, und warte, bis der Herr im Bett liegt und schl"aft, dann schleich dich durch ein Loch hinein, und kriech aufs Bett, und zwick’ ihn an der Nase und beiss ihm seine Haare ab.“ Die Maus ging wieder hinein, und tat wie die andern gesagt hatten, und der Herr wachte auf, rieb sich die Nase, war "argerlich und sprach: „Die Katzen taugen nichts, sie lassen mir die M"ause die Haare vom Kopf abbeissen“ und jagte sie alle beide fort. Da gewann die Maus das Spiel.
28
was anzufangen ist –
Wie nun der Herr die andere Nacht wieder eingeschlafen war, machte sich die Maus hinein, knusperte und nagte an dem roten Band, woran der Stein hing, so lang, bis es entzwei war und herunterfiel, dann schleifte sie es bis zu der Haust"ur. Das war aber der armen kleinen Maus recht sauer, und sie sprach zum Affen, der schon auf der Lauer stand: „Nimm du nun deine Pfote, und hole es heraus!“ Das war dem Affen ein Leichtes [29] , der trug den Stein, und sie gingen so mit einander bis zum Fluss; da sagte der Affe: „Wie sollen wir aber nun zu dem Kasten kommen?“ Der B"ar sagte: „Das ist bald geschehen, ich geh’ ins Wasser und schwimme, Affe, setz du dich auf meinen R"ucken, halt dich aber mit deinen H"anden fest, und nimm den Stein ins Maul; Mauschen, du kannst dich in mein rechtes Ohr setzen.“ Also taten sie und schwammen den Fluss hinab. Nach einer Zeit war es dem B"aren so still, fing er an zu schwatzen und sagte: „H"or’ Affe, wir sind doch brave Kameraden, was meinst du?“ – Der Affe aber antwortete nicht und schwieg still. „Ei!“, sagte der B"ar, „«Willst du mir keine Antwort geben? Das ist ein schlechter Kerl, der nicht antwortet!“ Wie der Affe das h"ort, tut er das Maul auf, l"asst den Stein ins Wasser fallen und sagt: ich konnte ja nicht antworten, ich hatte den Stein im Mund, jetzt ist er fort [30] , daran bist du allein Schuld.“ „Sei nur ruhig“, sagte der B"ar, „wir wollen schon etwas erdenken.“ Da beratschlagten sie sich, und riefen die Laubfr"osche, Unken und alles Ungeziefer, das im Wasser lebt, zusammen und sagten: „Es kommt ein gewaltiger Feind, macht, dass ihr viele Steine zusammenschafft, so wollen wir euch eine Mauer bauen und euch sch"utzen.“ Da erschraken die Tiere, und brachten Steine von allen Seiten herbeigeschleppt, endlich kam auch ein alter, dicker Quackfrosch recht aus dem Grund, und hatte das rote Band mit dem Wunderstein im Mund. Wie der B"ar das sah, war er vergn"ugt: „Da haben wir, was wir wollen“, nahm dem Frosch seine Last ab, sagte den Tieren, es w"are schon gut, und machte einen kurzen Abschied. Darauf fuhren die drei hinab zu dem Mann im Kasten, sprengten den Deckel mit Hilfe des Steins und kamen noch zu rechter Zeit, denn er hatte das Brot schon aufgezehrt und das Wasser getrunken, und war schon halb verschmachtet. Wie er aber den Stein in die H"ande bekam, da w"unscht’ er sich wieder frisch und gesund, und in sein sch"ones Schloss mit dem Garten und Marstall, und lebte vergn"ugt, und die drei Tiere blieben bei ihm und hatten es gut [31] ihr Leben lang.
29
ein Leichtes – легкое, плевое дело
30
ist er fort – он потерялся, пропал
31
es gut haben – хорошо жить