Лучшие немецкие сказки / Die besten deutsche M?rchen
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Frau Holle
Eine Witwe hatte zwei T"ochter, davon war die eine sch"on und fleissig, die andere h"asslich und faul. Sie hatte aber die H"assliche und Faule, weil sie ihre rechte Tochter [1] war, viel lieber [2] , und die andere musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Sie musste sich t"aglich hinaus auf die grosse Strasse bei einem Brunnen setzen und so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang. Nun trug es sich zu [3] , dass die Spule einmal ganz blutig war, da b"uckte sie sich damit in den Brunnen und wollte die Spule abwaschen, die sprang ihr aber aus der Hand und fiel hinab. Das M"adchen weinte, lief zur Stiefmutter und erz"ahlte ihr das Ungl"uck, sie schalt es aber heftig und war so unbarmherzig, dass sie sprach: „Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hol sie auch wieder herauf!“ Da ging das M"adchen zu dem Brunnen zur"uck und wusste nicht, was es anfangen sollte und sprang in seiner Angst in den Brunnen hinein. Als es erwachte und wieder zu sich selber kam [4] , war es auf einer sch"onen Wiese, da schien die Sonne und waren viel tausend Blumen. Auf der Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: „Ach! Zieh mich ‘raus, zieh mich ‘raus, sonst verbrenne ich, ich bin schon l"angst [5] ausgebacken!“ Da trat das M"adchen fleissig herzu [6] und holte alles heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll "Apfel [7] und rief dem M"adchen zu: „Ach! Sch"uttel mich! Sch"uttel mich! Wir "Apfel sind alle schon reif!“ Da sch"uttelt es den Baum, dass die "Apfel fielen, als regneten sie, so lange, bis keiner mehr oben war, danach ging es wieder fort. Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so grosse Z"ahne hatte, erschrack das M"adchen und wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihm nach: „F"urchte dich nicht, liebes Kind, bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Haus ordentlich tun willst, so soll dir es gut gehen [8] , nur musst du Acht geben [9] , dass du mein Bett gut machst und es fleissig aufsch"uttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle [10] .“ Weil die Alte so gut ihm zusprach, willigte das M"adchen ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und sch"uttelte ihr das Bett immer gewaltig auf, daf"ur hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein b"oses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes. Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da war es traurig in seinem Herzen, und ob es hier gleich viel tausendmal besser war, als zu Haus, so hatte das M"adchen doch ein Verlangen dahin; endlich sagte es zur Frau Holle: „Ich kriegte den Jammer nach Hause und wenn es mir auch noch so gut hier geht, so kann ich doch nicht l"anger bleiben.“ Die Frau Holle sagte: „Du hast Recht [11] und weil du mir so treu diente, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.“ Sie nahm es darauf bei der Hand und f"uhrte es vor ein grosses Tor. Das war aufgetan [12] und wie das M"adchen darunter stand, fiel ein gewaltiger Goldregen und alles Gold blieb an ihm h"angen, so dass es "uber und "uber davon bedeckt war. „Das sollst du haben, weil du so fleissig war“, sprach die Frau Holle und gab ihm auch noch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf war das Tor verschlossen, und das M"adchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus und als es in den Hof kam, sass der Hahn auf dem Brunnen und rief: „Kikeriki! [13] unsere goldene Jungfrau ist wieder hie!“
1
rechte Tochter –
2
lieb haben – любить; нравиться
3
trug es sich zu – случилось
4
zu sich kommen – прийти в себя, прийти в чувство
5
schon l"angst – уже давно, давным-давно
6
treten herzu – приблизиться, подойти
7
der hing voll "Apfel – густо обвешанное яблоками
8
soll dir es gut gehen – это будет тебе впрок, полезно; это принесет тебе добро
9
Acht geben – обращать внимание, следить
10
Frau Holle – Госпожа Метелица
11
Recht haben – быть правым
12
Das war aufgetan – они [ворота] были открыты
13
Kikeriki! – кукареку!
Da ging es hinein zu seiner Mutter und weil es so mit Gold bedeckt ankam, war es gut aufgenommen. Als die Mutter h"orte, wie seine Tochter zu dem Reichtum kam, wollte sie der anderen h"asslichen und faulen Tochter gern das selbe Gl"uck verschaffen und sie musste sich auch an den Brunnen setzen und spinnen. Damit ihr die Spule blutig war, stach sie sich in die Finger, und zerstiess sich die Hand an der Dornenhecke. Danach warf sie sich in den Brunnen und sprang selber hinein. Sie kam, wie die andere, auf die sch"one Wiese und ging auf demselben Pfad weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: „Ach! Zieh mich ‘raus, zieh mich ‘raus, sonst verbrenn’ ich, ich bin schon l"angst ausgebacken!“ Die Faule aber antwortete: „Da h"att’ ich Lust [14] , mich schmutzig zu machen!“ und ging fort. Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: „Ach! Sch"uttel mich! Sch"uttel mich! Wir "Apfel sind alle mit einander [15] reif.“ Sie antwortete aber: „Du kommst mir recht [16] , es k"onnt’ mir einer auf den Kopf fallen!“ und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, f"urchtete sie sich nicht, weil sie von ihren grossen Z"ahnen schon geh"ort hatte und verdingte sich ihr gleich. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an und war fleissig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken wird; am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen, sie machte auch der Frau Holle das Bett schlecht und sch"uttelte es nicht recht, dass die Federn aufflogen. Das war die Frau Holle bald m"ude und sagte der Faulen den Dienst auf [17] . Die war es wohl zufrieden und meinte, nun werde der Goldregen kommen, die Frau Holle f"uhrte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunter stand, war statt des Goldes ein grosser Kessel voll Pech ausgesch"uttet. „Das ist zur Belohnung deiner Dienste“, sagte die Frau Holle, und schloss das Tor zu. Da kam die Faule heim, ganz mit Pech bedeckt und das hat ihr Lebtag nicht wieder abgehen wollen. Der Hahn aber auf dem Brunnen, als er sie sah, rief: „Kikeriki! unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hier!“
14
Da h"att’ ich Lust – будто бы я захочу, была бы мне охота
15
alle mit einander – все до единого
16
Du kommst mir (gerade) recht – Тебя мне только не хватало
17
den Dienst aufsagen – уволить, отказать в месте
I. Ответьте на вопросы:
1. Warum hatte die Frau die h"assliche Tochter lieber?
2. Was sollte das M"adchen f"ur Frau Holle tun?
3. Was gab Frau Holle dem fleissigen M"adchen f"ur seinen Dienst?
4. Warum sollte das M"adchen in den Brunnen hineinspringen?
5. Warum schickte die Mutter die zweite Tochter zur Frau Holle?
6. Was gab Frau Holle dem zweiten M"adchen zur Belohnung seiner Dienst?
7. Was machte das fleissige M"adchen im Hause seiner Stiefmutter?
II. Подставьте пропущенное слово:
1. _________ deine Arbeit fleissig!
2. _________ zu mir! Ich will dir was geben.
3. _________ ihr, die Aufgabe zu machen.
4. _________ die T"ur, du bleibst allein.
5. _________ mir, bitte, wie heisst du?
6. _________ nicht in die Zeit, wir werden uns versp"aten!
7. _________ mir ein Glas Wasser, ich habe Durst.
III. Подставьте пропущенное слово:
1. Die Kinder schlafen. Es ist schon _________ Nacht.
2. Wenn du mit unbekannten Menschen sprichst, gib _________, was du sagst.
3. Dieses mal hast du _________. Ich irrte mich.
4. Er sieht traurig aus. Was ist los? – Ihm _________ den Dienst auf.
5. Man kann nicht immer faulenzen. Sei doch mal _________ !
6. Alle M"utter wollen ihren Kinder _________ verschaffen.
7. Ich will mich ___________ antun und die Aufgabe heute schon vollbringen.
IV. Выберите правильный вариант:
1. Ich sehe dich. Komm schon hinauf – hinein – hinaus.
2. Frau Holle sagte dem M"adchen, heraus – hinein – herauf zu kommen.
3. Die Tochter sollte die Spule hinaus – herauf – hinauf holen.
4. Frau Holle brachte das M"adchen selbs herauf – heraus – hinauf in die Welt.
5. Er packte seinen Koffer und trug ihn heraus – hinein – hinaus.
6. Der Tisch ist schon gedeckt. Komm heraus – hinein – herein.
7. Sein Buch fiel ihm aus der Hand hinein – hinab – herunter.
V. Выберите правильный вариант:
1. Das M"adchen wissen – wusste – weiss nicht, wie die Spule wieder zu schaffen.
2. Das Brot, das die zweite Tochter im Ofen liegen liess, verbrannte – verbrennen – verbrannt.
3. Die Tochter laufe – gelaufen – lief zur seinen Mutter.
4. Der Lehrer geschalten – schalt – schelte auf faule Kinder.
5. Er befinde – befunden – befand sich auf einer Wiese.
6. Die Frau Holle bring – brachte – gebracht das M"adchen zur"uck in die Welt.
I.
1. Weil die h"assliche ihre rechte Tochter war.
2. Es sollte sein Bett aufsch"utteln und alle Arbeit im Hause tun.
3. Sie gab ihm Gold.
4. Weil seine Stiefmutter sagte, dass es die Spule aus dem Brunnen wieder heraufholen soll.
5. Die Mutter w"unschte, dass die Frau Holle seiner zweiten Tochter auch ein Reichtum geben wird.
6. Dem zweiten M"adchen gab sie ein Kessel Pech, der nie abwaschen werden kann, zur Belohnung.
7. Das M"adchen musste alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein.
II.
1. Tun
2. Komm
3. Hilf
4. Schliess(e)
5. Sag(e)
6. Zieh(e)
7. Hol(e)
III.
1. l"angst
2. Acht
3. Recht
4. Sagten
5. Fleissig
6. Gl"uck
7. Gewalt
IV.
1. hinaus
2. hinein
3. herauf
4. hinauf
5. heraus
6. herein
7. hinab
V.
1. wusste
2. verbrannte
3. lief
4. schalt
5. befand
6. brachte
Die treuen Tiere
Es war einmal ein Mann, der hatte gar nicht viel Geld, und mit dem wenigen, das ihm "ubrig blieb [18] , zog er in die weite Welt [19] . Da kam er in ein Dorf, wo die Jungen zusammen liefen, schrieen und l"armten. „Was habt ihr vor, ihr Jungen?“, fragte der Mann. „Ei [20] “, antworteten sie, „Da haben wir eine Maus, die muss uns tanzen, seht einmal, was das f"ur ein Spass ist! wie die herumtrippelt!“ Den Mann aber dauerte das arme Tierchen, und er sprach: „Lasst die Maus laufen, ihr Jungen, ich will euch auch Geld geben.“ Da gab er ihnen Geld, und sie liessen die Maus gehen, die lief, was sie konnte [21] , in ein Loch hinein. Der Mann ging fort und kam in ein anderes Dorf, da hatten die Jungen einen Affen, der musste tanzen und Purzelb"aume machen, und sie lachten dar"uber und liessen dem Tier keine Ruh. Da gab ihnen der Mann auch Geld, damit sie den Affen losliessen. Danach kam der Mann in ein drittes Dorf, da hatten die Jungen einen B"aren, der musste sich aufrecht setzen und tanzen, und wenn er dazu brummte, war’s ihnen eben recht [22] . Da kaufte ihn der Mann auch los, und der B"ar war froh, dass er wieder auf seine vier Beine kam, und trabte fort.
18
"ubrig bleiben – остаться, быть остатком
19
die weite Welt – большой мир
20
Ei! – эге!
21
was sie konnte – что могла, изо всех сил
22
war’s ihnen eben recht – он как раз был прав