Von Afrika bis Arabien und rund um die Welt
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Wissenschaftler haben 5 Episoden der Umsiedlung alter Menschen aus Afrika nach Arabien aufgedeckt. Nach den Ergebnissen einer internationalen Studie, die in der Zeitschrift Nature veroffentlicht wurde, kamen die ersten Menschen vor 400 Tausend Jahren aus Afrika nach Arabien. Danach gab es mindestens vier weitere Migrationswellen, von denen jede mit einer kurzen Trockenzeitspanne in der Region ubereinstimmte, als die arabische Halbinsel mit Grun und zahlreichen Seen bedeckt war. Archaologische Ausgrabungen wurden schon lange in Saudi-Arabien durchgefuhrt, aber bisher waren sie auf Kustengebiete und kleine Oasen beschrankt, und das weitlaufige Innere blieb unerforscht.
Ausserdem haben Archaologen des Max-Planck-Instituts fur Menschheitsgeschichte in Jena zusammen mit Kollegen aus anderen Landern und mit Unterstutzung des saudischen Kulturministeriums Arbeiten an der Hull Amaishan 4 und der Jubba-Oase in der Nefud-Wuste im Norden der arabischen Halbinsel durchgefuhrt und Tausende Steinwerkzeuge und Tierknochen entdeckt, die auf einen wiederholten Aufenthalt der alten Menschen in diesem Gebiet hinweisen.
Territorial sind die Funde mit der Kustenzone eines grossen Sees verbunden, der sich einst zwischen zwei grossen Dunen befand. Die Forscher identifizierten sechs Perioden der Vollwasserkapazitat des Sees, von denen funf zeitgleich Artefaktfunde gefunden wurden.
Die Ergebnisse der geochronologischen Analysen der Steinwerkzeuge zeigten, dass die Menschen hier vor etwa 400, 300, 200, 100 und 55.000 Jahren lebten. Das Alter der Funde wurde von den Autoren durch eine fluoreszierende Datierungsmethode bestimmt, die die Zeit erfasst, in der winzige Sandkorner auf der Oberflache der Artefakte dem Sonnenlicht ausgesetzt waren.
Die Autoren weisen darauf hin, dass jede der funf Phasen des menschlichen Aufenthalts am Ufer des Sees in der Nefud—Wuste durch eine Art materieller Kultur gekennzeichnet ist – von der aschelschen Kultur der "Handaxt" der Untersteinzeit bis zu den mittelpalaolitischen Technologien der Steinabschnitte – die die Veranderung der menschlichen Kultur im Laufe der Zeit nachvollziehen konnen.
In einigen Fallen sind die Unterschiede in der materiellen Kultur so gross, dass sie den Forschern zufolge auf die gleichzeitige Anwesenheit verschiedener Gruppen und moglicherweise auch Homininarten in der Region hinweisen, die sowohl aus Afrika als auch aus Eurasien nach Arabien gekommen sind. Das bestatigen auch die Fossilien der Tiere. Die meisten von ihnen sind afrikanischer Herkunft, aber es gibt auch solche, die aus dem Norden kamen.
Die Entdeckung von Fossilien grosser Saugetiere in der Mitte dieser hypertrockenen Wuste ist ein einzigartiges Ereignis. Am bemerkenswertesten war der Fund mehrerer Knochenfragmente eines Nilpferdes. Ihr Lebensraum ist derzeit auf feuchte Gebiete Afrikas beschrankt, und ihre Anwesenheit in der Nephud—Wuste in den letzten 400.000 Jahren ist ein starker Beweis dafur, dass die arabische Halbinsel in der Vergangenheit wesentlich feuchter war als heute, wahrend das trockene Klima der Halbinsel regelmassig zu einer Zunahme der Niederschlage fuhrte, die zu Tausenden von Seen, Flussen und Sumpfen fuhrten. Zu dieser Zeit wurden in der Region gunstige Bedingungen fur die Migration von Menschen und Tieren geschaffen. Arabien ist zu einer Art Migrationshintergrund geworden, eine der Bedeutungen des englischen Wortes hub ist das Zentrum von Aufmerksamkeit, Interesse und Aktivitat.
Aus dem Buch von Tikhomirov A.E. "Volkermigration. Sein als historische Quelle. Die Wissenschaft des Alten Testaments": "Die primitive Menschheit, die sich von Westen (Afrika) nach Osten (Arabische Halbinsel) ansiedelte und in den Tiefen Asiens neue Lander eroberte, hat sich im alten Jahrhundert in zwei Gruppen von schwarzen und weissen Populationen aufgelost. Dies war auf eine Abnahme der Menge an Melanin, braunen und schwarzen Pigmenten zuruckzufuhren. Die Migrationsstrome waren je nach den klimatischen und geographischen Bedingungen des Gelandes unterschiedlich. Zum Beispiel konnte der westliche Teil des heutigen Russland als Migrationswege fur Afrikaner dienen, die nach Norden gingen, wo es vor 100 bis 70 Tausend Jahren ein ganz anderes Klima gab – ein warmes und wohnfreundliches Gebiet im heutigen Arktischen Ozean. In der Vergangenheit haben Archaologen Uberreste von mehr als hundert Hausern aus dem alten Steinzeitalter entdeckt, die sich in Siedlungen in Europa und Nordasien befanden, zum Beispiel in der Region Kostenok in der heutigen Region Woronesch in Russland. Naturlich sind die spatsteinzeitlichen Siedlungen im Intervall von 30-12 Tausend Jahren vor Christus am besten erforscht. Sie wurden in Talern grosser und kleiner Flusse wie dem Dnjepr und seinen Nebenflussen Desna, Sejm und Ros untergebracht. Heute liegen die Uberreste dieser Siedlungen dicker als die erste und zweite inschriftliche Terrasse in einer Hohe von 5-10 bis 30 Metern oder sogar mehr als einem Meter uber dem Fluss. Aber in der spaten Altsteinzeit war der Wasserstand viel hoher, und die Hauser standen am Ufer. "
In der fruhen Altsteinzeit war es die Arabische Halbinsel, die der erste Ort war, an dem die Menschheit ihren Umzug auf dem Planeten begann. In Saudi-Arabien wurden in der Nefud-Wuste neben ausgetrockneten Palaozer-Logen 46 archaologische Statten mit Steinwerkzeugen und Tierknochen gefunden. Auf dem Homo erectus Saffaqah-Parkplatz im Zentrum von Saudi-Arabien fanden Archaologen ca. 8.000 Artefakte, darunter eine grosse Anzahl von Aschel-Werkzeugen, die aus Andesit hergestellt wurden. Mehrere Steinwerkzeuge, die in einer sandigen Bodenschicht unter dem Boden eines ausgetrockneten Sees in Ty al-Gad in der Nefud-Wuste gefunden wurden, stammen aus der Zeit zwischen 300 und 500 Tausend Jahren. Die Daten der Lumineszenz-Chronologie zeigen, dass die arabische Halbinsel vor 130.000 Jahren relativ heisser war und die Regenmenge hoher war, wodurch sie eine mit Vegetation bedeckte und bewohnbare Erde darstellte. Zu dieser Zeit fiel der Niveau des Roten Meeres ab und die Breite des sudlichen Teils betrug nur 4 km. Dies schuf fur kurze Zeit die Moglichkeit, die Strasse von Bab al-Mandeb zu erzwingen, uber die sie Arabien erreichten und eine Reihe der ersten Haltestellen im Nahen Osten grundeten – wie Jebel Faya. Auf der Flucht vor dem Klimawandel in Afrika gingen die fruhen Migranten durch das
Die zweite Phalanx des Mittelfingers eines Mannes im Alter von 90.000 Jahren wurde in der Nahe von Taas al-Ghadha in der Nahe der Taima-Oase oder im Nordwesten Saudi-Arabiens gefunden. Ein dreidimensionaler Scan bestatigte die anatomische Ubereinstimmung des Fingers aus der Wuste Nefud mit einem modernen Menschen und nicht mit einem anderen Hominin.
Mit dem Ende der Eiszeit wurde das Klima in Europa heisser und trockener, und Arabien wurde zu einer Wuste, die fur das menschliche Leben schlecht geeignet war.
Am Standort von al Makar in Taslis in der Provinz Asir wurden auf der Oberflache Skulpturen gefunden – Tierstatuen (darunter ein Hund, ein Strauss, ein Falke), Steinwerkzeuge, Pfeilspitzen, Schaber, Speerspitzen. Die vier verbrannten Knochen unbekannter Herkunft stammen aus der Radiokarbonmethode 7300-6640 vor Christus. In al Makar wird die menschliche Prasenz von der mittleren Altsteinzeit bis zur prohistorischen Zeit bestatigt. Das 86 cm lange Fragment einer Skulptur eines unbekannten Tieres betrachtet David Anthony als ein Bild eines wilden Esels (Equus asinus) und nicht als ein Pferd.
Die Hadramaut-Industrie des mehrschichtigen Al-Guza-Hohlenparks im Jemen ist durch ein Inventar gekennzeichnet, das fur die Olduwai-Denkmaler charakteristisch ist. Basierend auf geomorphologischen, stratigraphischen palaomagnetischen Daten aus dem unteren kulturhistorischen Horizont N kann daraus geschlossen werden, dass die menschliche Besiedlung Sudarabiens vor etwa 1,65 bis 1,35 Millionen Jahren stattgefunden hat. Wahrend der fruhen Altsteinzeit war es Arabien, das der erste Ort war, an dem die Menschheit ihren Umzug auf dem Planeten begann. Auf dem Homo erectus Saffaqah-Parkplatz im Zentrum von Saudi-Arabien haben Archaologen etwa 8.000 Artefakte gefunden, darunter eine grosse Anzahl von Werkzeugen aus Andesit. In Saudi-Arabien wurden in der Nefud-Wuste neben ausgetrockneten Palaozer-Logen 46 archaologische Statten mit Steinwerkzeugen und Tierknochen gefunden.
Die Aschel-Industrie wurde in Sudarabien auf dem Parkplatz von Mashhad III, dem Standort von Jol Urum (Hadramaut), entdeckt. Der Parkplatz von Mashhad III zeigt Ahnlichkeiten mit dem Ashel des Nahen Ostens und der Harga-Oase in Agypten. Die Steinindustrie der oberen Altsteinzeit ist mit den Standplatzen von Hadramaut (Mashhad IV und V, Al-Gabr IV, X—XII, Wadi Dauan I—III usw.) und den Standorten von Mahra (Wadi Hurut I und III) archaischer als die europaischen und nahostlichen oberen palaolithischen Industrien und schliesst sich an die synchronen Denkmaler des Nils und der libyschen Wuste an und bildet mit ihnen eine einzige Kulturprovinz. H. A. Amirhanov betrachtet Hadramaut-Materialien als eine sudaravianische Variante der «Oasenkulturen» des afro-asiatischen Streifens der trockenen Tropen. In Sudarabien sind die wichtigsten geschichteten neolithischen Komplexe in Hadramaut Al-Safa I, Mashhad X—XI, Mahra Habarut I und II, die Msabig—Uberdachung, die Hbek-Hohle, die wichtigsten geschichteten neolithischen Komplexe in Hadramaut. In der fruhen Jungsteinzeit von Arabien (VIII—VI Tausend v. Chr.) hebt H. A. Amirkhanov zwei dramatisch ausgezeichnete kulturelle Komplexe hervor: den sudaravianischen und den ostaravianischen. Die Industrie des ostaravianischen Komplexes entdeckt eine Nahe zur vorkeramischen Jungsteinzeit des Nahen Ostens, die sich unter direktem Einfluss der mesopotamischen kulturellen Impulse gebildet hat.