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На войне под наполеоновским орлом. Дневник (1812–1814) и мемуары (1828–1829) вюртембергского обер-лейтенанта Генриха фон Фосслера
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Издание иллюстрировано акварелями, которые взяты из военных мемуаров вюртембергских офицеров Х. фон Мартенса и К.Л. фон Йелина. В отличие от многократно перепечатанных рисунков и акварелей фон Фабер дю Фора, эти рисунки практически неизвестны в научном мире.

Христиан фон Мартенс (1793 – 1882) принимал участие в походе 1812 г. в качестве лейтенанта [71] . В не установленное точно время – скорее всего, в 1850-х гг., он написал мемуары о русско-французской войне и проиллюстрировал их более чем 150 акварелями [72] . Рисунки были созданы частично на основе эскизов, которые он сделал в походе сам, частично это копии акварелей баталистов Альбрехта Адама и Фабер дю Фора. Рукопись Мартенса, хранящаяся в Главном государственном архиве Штутгарта, с некоторыми изменениями была опубликована в 1862 г. Второе издание с небольшими корректурами последовало в 1896 г. Однако ни в одном из них акварели опубликованы не были; сегодня они доступны для просмотра в

онлайн-ресурсах Главного государственного архива Штутгарта. В настоящем издании приводятся только те изображения, которые основаны на собственных эскизах Мартенса.

71

M"ahrle 2012b.

72

Martens [до1861].

Акварели Кристофа Людвига фон Йелина (1787 – 1861) были созданы спустя несколько лет после окончания наполеоновской эпохи. Оригиналы хранятся в Вюртембергской земельной библиотеке Штутгарта [73] . Когда в 1817 г. Йелин опубликовал свои воспоминания о походе 1812 г. и последовавшем за ним плене в России, который длился до 1814 г., часть сделанных им изображений была издана [74] . Однако издание мемуаров Йелина 1817 г. не вызвало большого интереса, и в настоящее время печатные оригиналы его почти недоступны. Переработанная версия мемуаров Йелина 1850-х гг., опубликованная в начале XX века, получила большую известность [75] , однако иллюстрации в ней отсутствовали.

73

[Yelin] 1817a.

74

[Yelin] 1817b. Без изображений: [Yelin] 1824.

75

[Yelin] 1908a; [Yelin] 1908b; [Yelin] 1911. Рукопись: Yelin 1856.

И Мартенс, и Йелин служили в пехоте, и, в отличие от Генриха Фосслера, принимали участие в походе вместе с вюртембергским контингентом, то есть в составе 3-го армейского корпуса под командованием Мишеля Нея. Их взгляд на войну существенно отличается от взгляда Фосслера. По этой причине изображения, которые помещены в настоящем издании, не относятся напрямую к содержанию текста Фосслера. Однако они могут служить для визуализации военного опыта офицера из Тутлингена, так же как рисунки и акварели Альбрехта Адама и Христиана Вильгельма фон Фабер дю Фора в многочисленных публикациях о войне 1812 г.

Vorwort

Das Tagebuch und die Erinnerungen des Oberleutnants Heinrich von Vossler (1791 – 1848) z"ahlen zu den interessantesten Selbstzeugnissen, die von w"urttembergischen Teilnehmern am europ"aischen Krieg der Jahre 1812 bis 1814 erhalten sind. Seit 1994 werden die beiden Texte in den Best"anden des Hauptstaatsarchivs Stuttgart verwahrt. Da die Dokumente bisher weder in der deutschen Originalversion noch in russischer "Ubersetzung publiziert worden waren, bot sich eine wissenschaftliche Edition im Rahmen der Reihe „Archivalia Rossica“ nachdr"ucklich an. Ich folgte daher sehr gerne dem Angebot von Dr. Denis Sdvizkov (Deutsches Historisches Institut Moskau) zur Bearbeitung der Manuskripte.

Die autobiografischen Aufzeichnungen Vosslers werden in der vorliegenden Ver"offentlichung vollst"andig in deutscher und russischer Sprache wiedergegeben und kommentiert. Der Textedition ist eine Einf"uhrung vorangestellt, welche die Erlebnisse und die Darstellung des w"urttembergischen Offiziers in den jeweiligen historischen Kontexten verankert. Eine Hauptschwierigkeit bei der Bearbeitung der Texte bestand in der Ermittlung der etwa 600, h"aufig sehr kleinen mittel- und osteurop"aischen Orte, die von Vossler genannt werden. Die Identifizierung gelang mit vereinten Kr"aften schliesslich in fast allen F"allen.

Die Arbeit an der Edition hat viel Freude bereitet. Dass dies so war, lag massgeblich an der hervorragenden Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Sdvizkov, dem f"ur die Aufnahme des Textes in die Reihe „Archivalia Rossica“ sowie f"ur vielf"altige fachliche und sprachliche Unterst"utzung herzlich gedankt sei. Bei der Entstehung des Buches wirkten dar"uber hinaus weitere Personen und Institutionen mit, denen an dieser Stelle ebenfalls von Herzen gedankt sei: Yurij Karjakov machte mein Manuskript durch seine "Ubersetzung dem russischen Lesepublikum zug"anglich. Herbert Kneidl (Neutraubling) zeichnete die beiden im Buch enthaltenen Karten; mit technischem Rat zur Seite stand ihm Eugen Bastron (Deutsches Historisches Institut Moskau). Meine Recherchen zur Vita und zu den Aufzeichnungen Heinrich von Vosslers unterst"utzten Dr. Johannes Gr"utzmacher (Landeskirchliches Archiv Stuttgart), Dr. Kerstin Losert (W"urttembergische Landesbibliothek Stuttgart), Dr. Matthias Ohm (Landesmuseum W"urttemberg) und Gunda Woll (Museen der Stadt Tuttlingen). Ein grosses Dankesch"on gilt der W"urttembergischen Landesbibliothek Stuttgart, die die Illustration des Buches mit Aquarellen von Christoph Ludwig von Yelin erm"oglichte. Schliesslich sei Dr. Nicole Bickhoff, der Leiterin des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, f"ur ihre Unterst"utzung des Editionsprojekts herzlich gedankt.

Stuttgart, im August 2016Dr. Wolfgang M"ahrle

Einf"uhrung

1. Frieden und Krieg: Frankreich und Russland 1807 – 1814

Der gescheiterte Feldzug Napoleons gegen Russland im Jahr 1812 ist bis zum heutigen Tag fest im kollektiven Ged"achtnis Europas verankert. Die fast vollst"andige Vernichtung der franz"osischen Grande Arm'ee, die zu Kriegsbeginn etwa 600.000 Mann gez"ahlt hatte, gilt weithin als die gr"osste milit"arische Katastrophe der Neuzeit vor den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts. Das hohe "offentliche Interesse, das nach wie vor am franz"osisch-russischen Krieg von 1812 besteht, fand im Gedenkjahr 2012 in verschiedenen L"andern, insbesondere in Russland, in zahlreichen Ausstellungsaktivit"aten, Symposien, Vortragsveranstaltungen sowie in einer breiten Medienberichterstattung seinen Ausdruck. [76]

76

Wichtige neue Publikationen: Bourdon 2012; Sokolov 2012; Rey 2012a; Rey 2012b; Klessmann 2012; Furrer 2012; 1812. Russland als europ"aisches Ereignis 2012; Winkler 2012; Mit Napoleon nach Russland 2012; Ananiewa/Gestwa 2013; Sdvizkov 2015. Nachdrucke: S'egur 2012; Steger 2012. In Vorbereitung: Nicole Bickhoff/ Wolfgang M"ahrle (Hgg.): Armee im Untergang. W"urttemberg und der Feldzug Napoleons gegen Russland 1812. Zur staatlichen Erinnerungspolitik in Russland vgl. M"uller 2012.

Vor allem zwei Faktoren d"urften f"ur die enorme Bedeutung des Russlandfeldzugs Napoleons in der europ"aischen Erinnerungskultur Ausschlag gebend sein. Zum einen die politischen Folgen des Krieges. Aus der R"uckschau betrachtet, markierte die Niederlage des franz"osischen Kaisers in Russland einen Wendepunkt in der europ"aischen Geschichte des fr"uhen 19. Jahrhunderts. Die Herrschaft Napoleons "uber weite Teile West-, Mittel- und S"udeuropas wurde durch die Ereignisse des Jahres 1812 grundlegend ersch"uttert. Gut ein Jahr nach dem Ende des russischen Feldzugs existierte das Premier Empire nicht mehr. Zum anderen war es der dramatische Verlauf des franz"osisch-russischen Krieges, der das Interesse an diesem milit"arischen Konflikt auch nach zwei Jahrhunderten noch weckt. Ereignisse wie die Feldschlacht bei Borodino, die Zehntausende das Leben kostete, vor allem aber der Brand Moskaus und der R"uckzug der Grande Arm'ee aus Russland bei Eis und Schnee verleihen dem Krieg von 1812 eine Bedeutung, die "uber das historische Geschehen hinausweist. Der Feldzug Napoleons erlangte in den vergangenen zwei Jahrhunderten eine symbolische Bedeutung f"ur die Grausamkeit des Krieges an sich.

Die Vorgeschichte des franz"osisch-russischen Konflikts von 1812 reicht bis in die 1790er-Jahre zur"uck. [77] Von 1795 bis 1807 hatten sich Zarin Katharina die Grosse sowie ihre Nachfolger, die Zaren Paul I. und Alexander I., regelm"assig und erfolglos an den B"undnissen gegen das revolution"are bzw. napoleonische Frankreich beteiligt. Nach der Niederlage der von Preussen und Russland getragenen Vierten Koalition vollzog die russische Politik im Sommer 1807 eine Wende. Napoleon und Alexander schlossen im Juli 1807 in Tilsit am Niemen (dt.: Memel) ein Friedensabkommen, das gleichzeitig einen Allianzvertrag darstellte. Alexander akzeptierte die von Napoleon zum Teil bereits realisierte, zum Teil noch beabsichtigte territoriale Neuordnung West-, Mittel- und S"udeuropas. Diese Reorganisation zielte auf eine franz"osische Hegemonie "uber Italien, "uber die Schweiz, "uber die deutschen Staaten des Rheinbundes, "uber die Niederlande sowie "uber Ostmitteleuropa (Preussen, Polen) ab. Alexander verpflichtete sich zudem zum Anschluss an das franz"osische Handelsembargo gegen Grossbritannien, die sogenannte Kontinentalsperre. Russland und Frankreich versprachen sich daneben wechselseitige Unterst"utzung im Kriegsfall und steckten Interessensph"aren in Nordeuropa und – in allerdings unzureichender Weise – auch auf dem Balkan ab. Beispielsweise gestattete Napoleon Russland die Eroberung Finnlands, die 1808/09 erfolgte.

77

Zum franz"osisch-russischen Verh"altnis zu Beginn des 19. Jahrhunderts vgl. bes. Vandal 1891 – 1896; Sirotkin 2003; Adams 2006; Lieven 2009; Sokolov 2012. Zusammenfassend M"ahrle 2013b (mit weiterer Literatur).

Die in Tilsit geschlossene Allianz zwischen den Kaiserreichen Frankreich und Russland war von Beginn an fragil. Hierf"ur waren vor allem langfristige politische Interessengegens"atze zwischen den B"undnispartnern verantwortlich. Drei grundlegende Konfliktlinien lassen sich identifizieren. Erstens verk"orperten das aus dem revolution"aren Frankreich hervorgegangene Kaiserreich Napoleons und das dem Ancien R'egime verhaftete Russland vollkommen verschiedene Herrschafts- und Gesellschaftsmodelle. Zweitens bestanden zwischen Frankreich und Russland starke geopolitische Gegens"atze. Die beiden Imperien rivalisierten vor allem im "ostlichen Mitteleuropa (Polen, Preussen), aber auch auf dem Balkan und in Skandinavien. Drittens entsprach der erzwungene Anschluss an das Kontinentalsystem Napoleons nicht den wirtschaftlichen Interessen des Zarenreiches.

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