Немецкий язык с А. Селинко. Сегодня мой муж женится
Шрифт:
»Und warum haben Sie für mich gebetet, Schwester (а почему Вы молились за меня, сестра)?« fragt Thesi und sieht Schwester Theophania dabei nicht an (спрашивает Тези и при этом не смотрит на сестру Теофанию).
307. »Ich glaube, es wird noch alles gut werden — zwischen Ihnen und Herrn Poulsen«, sagt Schwester Theophania plötzlich.
Thesi gibt keine Antwort, sie ist auf einem zerstreuten Rundgang durchs Zimmer. Jetzt steht sie am Fenster und blättert in Schwester Theophanias Büchlein.
»Es war so gut von Ihnen, dass Sie mit mir gebetet haben — damals«, sagt Thesi. Und zwischen zwei Zigarettenzügen:
»Im Waschbecken, ich mache nachher Ordnung. Wir haben hier leider keine Aschenschalen. Frau Poulsen, damals hab' ich nur für Sie gebetet — und nicht um die himmlische Seligkeit...«
»Und warum haben Sie für mich gebetet, Schwester?« fragt Thesi und sieht Schwester Theophania dabei nicht an.
308. »Für Ihre irdische Seligkeit (за Ваше земное блаженство)«, lächelt Schwester Theophania (улыбается сестра Теофания).
Und nach einer Weile (и через какое-то время): »Aber jetzt müssen Sie gehen, Frau Poulsen, ich muss das Zimmer in Ordnung bringen (но сейчас Вы должны идти, госпожа Поульсен, я должна привести комнату в порядок). Nachmittags kommt ein neuer Fall herein (после обеда сюда прибудет новый случай = новый пациент).«
»Scharlach (скарлатина)?« erkundigt sich Thesi sachlich (деловито интересуется Тези).
»Nein — Diphtherie (нет — дифтерия; die Diphtheríe).«
Beim Abschied auf dem Gang sagt Thesi (при прощании в коридоре Тези говорит): »Ich möchte Ihnen gern sagen, Schwester, dass ich Ihnen dankbar bin (я очень хочу Вам сказть, сестра, что я Вам благодарна). Für — alles (за — все). Aber ich finde keine richtigen Worte, ich bin ein sehr schäbiges Weltkind, Schwester (но я не нахожу правильных слов, сестра, я очень жалкое мирское /нерелигиозное/ создание; schäbig — убогий, жалкий)!«
»Oh — ich glaube, es ist sehr schwierig, ein Weltkind zu sein (о — я думаю, это очень тяжело быть мирским человеком)«, antwortet Schwester Theophania still und tritt ins Zimmer zurück (тихо отвечает сестра Теофания и заходит обратно в комнату).
308. »Für Ihre irdische Seligkeit«, lächelt Schwester Theophania.
Und nach einer Weile: »Aber jetzt müssen Sie gehen, Frau Poulsen, ich muss das Zimmer in Ordnung bringen. Nachmittags kommt ein neuer Fall herein.«
»Scharlach?« erkundigt sich Thesi sachlich.
»Nein — Diphtherie.«
Beim Abschied auf dem Gang sagt Thesi: »Ich möchte Ihnen gern sagen, Schwester, dass ich Ihnen dankbar bin. Für — alles. Aber ich finde keine richtigen Worte, ich bin ein sehr schäbiges Weltkind, Schwester!«
»Oh — ich glaube, es ist sehr schwierig, ein Weltkind zu sein«, antwortet Schwester Theophania still und tritt ins Zimmer zurück.
XI
309. Herbst ist gekommen (началась осень).
Krieg ist gekommen (началась война).
Thesi kauert in der Ecke eines Taxis und presst das Gesicht an das Fenster, um die Straßen wiederzusehen (Тези сидит, съежившись, в углу такси и прижимает лицо к стеклу, чтобы снова увидеть улицы; kauern — сидетьскорчившись, съежившись). Das Taxi rattert durch den grauen Vormittag, die Frauen haben dunkle Wintermäntel an und Pelzcapes, die Sträucher am Parkgitter sind nackt, man friert, wenn man in den Nebel hinaussieht (такси грохочет сквозь серое утро = такси с грохотом едет сквозь серое утро, на женщинах надеты темные зимние пальто и меховые накидки, кустарники у парковых решеток стоят голые, когда смотришь в туман, начинаешь замерзать; das Pelzcape; der Strauch; das Gitter — решетка). Es ist Herbst geworden (это наступила осень). Im Herbst hat man mehr Heimweh als im Sommer (осенью больше тоскуешь по дому, чем летом).
Komisch — fast keine Privatautos auf der Straße (забавно — на улице почти совсем нет личных автомобилей). Wie kommt das (как такое получилось)? Dafür viel mehr Radfahrer als früher (зато намного больше велосипедистов, чем раньше). Thesi klopft an die Scheibe (Тези стучит по стеклу): »Chauffeur — wo sind die Autos (шофер — где автомобили)?« »Eingestellt, Fräulein, Benzinmangel (в гаражах, фрейлейн, нехватка бензина; einstellen — помещать /машину в гараж/; dasBenzín; der Mangel — нехватка, недостаток). Lesen Sie keine Zeitungen (Вы не читаете газет)?«
Thesi nickt (Тези кивает): »Also deshalb die vielen Radfahrer (стало быть, поэтому так много велосипедистов)!«
»Tja — die Herren Bankdirektoren radeln ins Büro (да — господа директора банков едут на велосипедах в офисы)«, grinst der Chauffeur (ухмыляется шофер).
309. Herbst ist gekommen.
Krieg ist gekommen.
Thesi kauert in der Ecke eines Taxis und presst das Gesicht an das Fenster, um die Straßen wiederzusehen. Das Taxi rattert durch den grauen Vormittag, die Frauen haben dunkle Wintermäntel an und Pelzcapes, die Sträucher am Parkgitter sind nackt, man friert, wenn man in den Nebel hinaussieht. Es ist Herbst geworden. Im Herbst hat man mehr Heimweh als im Sommer.
Komisch — fast keine Privatautos auf der Straße. Wie kommt das? Dafür viel mehr Radfahrer als früher. Thesi klopft an die Scheibe: »Chauffeur — wo sind die Autos?« »Eingestellt, Fräulein, Benzinmangel. Lesen Sie keine Zeitungen?«
Thesi nickt: »Also deshalb die vielen Radfahrer!«
»Tja — die Herren Bankdirektoren radeln ins Büro«, grinst der Chauffeur.
310. Das Taxi hält an einer Kreuzung dicht neben einer Straßenbahn (такси останавливается на перекрестке совсем близко с трамваем; die Kreuzung — перекресток; das Kreuz — крест). Thesi schaut verblüfft die Straßenbahn an (Тези удивленно рассматривает трамвай): Den Fenstern sind Vorhänge gewachsen, fröhlich hellrote Vorhänge, und im Innern gibt es blaue Lampen (на окнах появились занавески, веселые светло-красные занавески, а в салоне висят голубые лампы; wachsen — расти, произрастать). Es sieht sehr merkwürdig aus (это выглядит очень необычно). Thesi denkt angestrengt darüber nach und klopft dann wieder an die Scheibe (Тези напряженно размышляет над этим и затем вновь стучит по стеклу):