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Nico Unglaubliche Abenteuer des Kleinen Drachen
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„Ein Auserwahlter? Wer ist es?“, fragte Nait aufgeregt.

„Mein Konig, ich kann Euch nicht sagen, ob es ein Mensch oder ein Drache sein wird, was ich jedoch sehen kann ist, dass er das Herz eines Drachen hat…”

Erben

Nach kurzer Zeit brachte die junge Konigin Drillinge zur Welt. Am Nachthimmel erschienen drei neue Sternbilder. Drei schone, kraftige Drachen – drei Jungen. Einer ein Sinnbild des Herzen, der Andere der Seele und der Dritte des Verstands. Der Erste wurde Mian genannt, der Zweite Lutan und der Dritte Largo. Der Konig und seine Frau beschlossen, die Reihenfolge der Geburten geheim zu halten, so sollten Streitigkeiten unter den Sohnen daruber wer – um eine Minute – alter sei, vermieden werden. Das gesamte Konigreich feierte das grosse Ereignis, denn nicht jedes Jahrhundert wurden Drillinge geboren und noch dazu Jungen – Thronfolger. Manche jedoch sahen es als ein schlechtes Omen: ein Krieg zwischen den Brudern um den Thron sei unvermeidlich, dachten sie. Jedoch, solange die Babys wuchsen und starker wurden war alles ruhig.

Der Konig umgab seine Sohne mit den besten Lehrern in Astronomie, Geographie, Zauberei, Feuerspeien und weiteren Wissenschaften. Feuerspeien stellte die grosste Herausforderung dar, denn junge Drachen neigen dazu, Dinge zu versengen. Einmal verbrannte Largo seinem Bruder Lutan leicht die Quaste seiner Schwanzspitze, aber zum Gluck ging alles gut aus.

Nait zeigte seinen Sprosslingen den Besitz und sagte dazu:

„Eines Tages wird das alles euch gehoren…“

Uberhaupt verwohnte er sie wie jeder, der erst im Alter Vater geworden ist, wahrend Luna bei aller Liebe und Fursorge den schelmischen Jungen nichts durchgehen lies. Der Vater machte sie zu starken Kriegern und die Mutter lehrte sie gut erzogen, selbstbeherrscht und galant zu Damen jeden Alters und Standes zu sein und sie erzog sie in der Liebe zum eigenen Volk.

Als die Jungen noch klein waren, erzahlte der Vater ihnen viele Legenden uber die Heldentaten der Krieger ihres Volkes, die den Frieden zwischen dem Konigreich der Drachen und dem Planeten Kitur mit dessen Bewohnern bewacht hatten. Als die Kinder jedoch zu Jugendlichen wurden und ihre Personlichkeiten, ebenso wie die charakteristischen Muster auf ihren Rucken, immer mehr zu Tage traten, begann der Vater langsam, seine Sohne mit der Tatigkeit der Drachen vertraut zu machen. Nait bemuhte sich sehr die Sohne freundlich und einmutig grosszuziehen, er wollte, dass nach seinem Tod starke Bindungen zwischen ihnen blieben.

Zu ihre Volljahrigkeit bekamen die Bruder endgultig ihre typischen Farben und damit auch ihre Charakterzuge.

Mian hatte ein gutes Herz und war ein sehr ruhiger Junge. Er hatte einen starken Geist, verschonte dabei alle und alles. Vom Charakter her war er ganz der Vater – Konig Nait. Mians Hauptfarbe war beige, seine hellblauen Augen wie bodenlose Seen. Die Schuppen, mit denen sein ganzer Korper bedeckt war, schienen das Sonnenlicht widerzuspiegeln. Auf seiner Nase hatte Mian zwei kleine Horner und auf der Stirn einen hellblauen, mit goldener Kante umrahmten Stein. Vom Stein abwarts, den ganzen Rucken hinab, war er in verschiedensten Blauschattierungen gemustert: von ganz dunkel bis ganz hell. Entlang seines ganzen Korpers wuchs ein seidiger Grat, der den Flossen von Kampffischen auf dem Planeten Kitur ahnelte. Unter seinen Augen und auf der Spitze seines Schwanzes hatte er ebenfalls seidige „Flossen“ und an den Seiten seines muskulosen Korpers, waren zwei Flugel ansprechend platziert.

Lutan war kleiner als Mian, aber genauso gut gebaut. Er hatte eine helllila Farbe und grunbraune Augen. Auf seiner Schnauze hatte er ein hellrosa Muster, das von den Nasenlochern bis zu zwei Hornern am Scheitel verlief und dabei einen grunen Stein umrandete. Aus den Seiten seines Kopfes ragten lange Ohren heraus. Lutan war ebenso wie sein Bruder Mian mit Schuppen bedeckt, diese erzeugten aber keinen solchen Glanz, sondern gingen von Violett in ein leichtes Rosa uber. Seine Flugel waren immer etwas ausgebreitet, als ob er stetig bereit ware loszufliegen. Die Brust dieses Drachens war heller als sein Rucken und von den Horner bis zum Schwanz wuchs ihm eine flauschige, rosafarbene Mahne, die mit einer langen Quaste an der Spitze seines Schwanzes endete.

Lutan war ein hoffnungsloser Traumer. Sein Kopf war immer „in den Wolken“, mal betrachtete er eine Blume auf der Wiese, mal beobachtete er wie ein Marienkafer auf seiner Schnauze herumkrabbelte. Lutan wollte gerne neue, ihm bisher unbekannte Orte besuchen. Er wollte so schnell wie moglich frei werden und sich ohne Aufsicht des Vaters, fur weite Strecken vom Schloss und den Wachen entfernen.

Den dritten Bruder – Largo – zeichnete besonders aus, dass er viel nachdachte, manchmal viel zu viel. Standig dachte er sich etwas aus, uberlegte, spielte Dinge durch und plante. Oft waren seine Ideen und Vorschlage eine grosse Hilfe in den vaterlichen Geschaften. Largos Kopf war nicht „in den Wolken" wie der seines Bruders Lutan, er war sehr praktisch veranlagt. Geboren wurde er mit eher hellen Farben, aber mit den Jahren wurden seine Schuppen dunkler und seit seiner Volljahrigkeit hatte er die Farbe einer Krahe. Der Korper des dritten Bruders glanzte in der Sonne, als ob seine Schuppen nass waren. Er schillerte blauschwarz und manchmal war es moglich sich in ihm, wie in einem Spiegel zu betrachten. Die Unterseite seines Bauchs bis hin zum Schwanz war hellblau. Im Unterschied zu seinen Brudern, hatte er einen massiven Nacken und massive Flugel mit Krallen. Seine Ohren liefen in eine Art himbeerfarbene „Flossen“ uber, die einen Teil seiner etwas verdrehten Horner bedeckten. Eine weitere blutrote „Flosse“ wuchs seinen Korper entlang und die dunkle Farbe des Korpers ging, vom Rucken zu den Spitzen der Flugel stufenlos in ein Purpurrot uber. Der Stein auf seiner Stirn hatte die gleiche Farbe.

* * *

Am Tag der Volljahrigkeit seiner Sohne, veranstaltete Konig Nait eine fulminante Feier. Alle Vertreter der Drachenwelt kamen auf Schloss Leimader zusammen. Gemessenen Schrittes zog der Drachenadel, in Begleitung seiner Nachkommen und Vasallen, vom Landeplatz vor dem Schloss hin zum Haupttor. Neben dem Tor, wie neben allen Turen standen Wachen. Sie waren ein fester Bestandteil von Leimader und erganzten durch ihr Auftreten noch mehr die Schonheit des Schlosses.

Alle Wachterdrachen trugen Rustung. Auf ihren Helmen und ihrer Brust war ein, auf einem Turm sitzender, Drache eingraviert. Jeder Krieger hielt in seiner Hand einen Speer und in der anderen ein fast ovales Schild mit einem Schlitz. Dieses Schild war ein echtes Kunstwerk: mittig war ebenfalls ein Drachen eingepragt, dieser hielt den heiligen Stein des Lichts.

Das Bild erinnerte an das Wappen, welches auf den Fahnen die

auf den Turmen und am Eingang des Schlosses wehten, zu sehen war. Am Gurtel jedes Kampfers hing ein Schwert, das aus seltenem Metall von ortlichen Handwerkern geschmiedet worden war. Die Schwerter schimmerten als ob sie magisch waren, ihre geschnitzten Handgriffe trugen eine Beschriftung die Runen ahnelte und ein geordnetes Muster bildete. Und in der Fassung des Handgriffs lag ein Kristall.

Diese Rustung wurde jeweils von Grossvater zu Vater, von Vater zu Sohn vererbt. Gemass der alten Tradition wurden Wachter aus ein und demselben Klan der Drachen gewahlt. Mit Bedacht wurden die starksten, grossten und zahesten ausgesucht. Daher war es immer eine Freude sie anzusehen – sie waren der Stolz von Leimader…

Ebenso wie die Ritter, nahmen auch die Wachen an Turnieren teil und waren fixer Bestandteil der Festzuge, die mehrmals im Jahrhundert zu Ehren der Stadt veranstaltet wurden. Die Wachen gingen immer voran, stolz ihren Schild und Speer prasentierend.

Nico

Nico wurde zwar in eine adlige Familie geboren, aber von Geburt an unterschied er sich vollig von seinen Brudern und Schwestern. Sie hanselten und beleidigten ihn standig auf Grund seiner seltsamen Erscheinung. Niemand wusste wieso, aber Nico wuchs einfach nicht weiter (er war in etwa so gross, wie ein mittelgrosser Hund auf dem Planeten Kitur, der sich auf seine

Hinterpfoten stellt). Nicos Hinterpfoten waren sehr gross und stark im Vergleich zu den Vorderpfoten, die sehr klein und kurz waren. Daher waren die Momente wenn sein Rucken juckte, die qualendsten fur ihn, denn er musste sich an verschiedene Flachen reiben, um sich kratzen zu konnen.

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