Последний рыцарь
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Где ждет королева меня.
Birken-Legendchen
Birke, du schwankende, schlanke,
Wiegend am blassgr"unen Hag,
Lieblicher Gottesgedanke
Vom dritten Sch"opfungstag!
Gott stand und formte der Pflanzen
Endlos wuchernd Geschlecht,
Schuf die Eschen zu Lanzen,
Weiden zum Schildegeflecht.
Gott schuf die Nessel zum Leide,
Alraunenwurzeln zum Scherz,
Gott schuf die Rebe zur Freude,
Gott schuf die Distel zum Schmerz.
Mitten in Arbeit und Plage
Hat er ganz leise gelacht,
Als an den sechsten der Tage,
Als er an Eva gedacht.
Sinnend in g"ottlichen Tr"aumen
Gab seine Sch"opfergewalt
Von den mannhaften B"aumen
Einem die M"adchengestalt.
G"ottliche H"ande im Spiele
Lockten ihr blonden das Haar,
Dass ihre Haut ihm gefiele,
Seiden und schimmernd sie war. —
Biegt sie und schmiegt sie im Winde
Fr"ohlich der Zweigelein Schwarm,
Wiegt sie, als liegt ihr ein Kinde
Fr"uhlingsgl"uckselig im Arm.
Birke, du m"adchenhaft schlanke,
Schwankend am gr"unen Hag,
Lieblicher Gottesgedanke
Vom dritten Sch"opfungstag.
1910
Легенда
Зелеными ветками вея,
Береза стоит у плетня —
Чудесная Бога идея,
Творение третьего дня.
Господь был велик и прекрасен,
Творя на земле красоту —
И клен, и рябину, и ясень,
Лесную лужайку в цвету.
С рассвета трудясь до заката,
Он щедро раздаривать мог
Для счастья – лозу винограда,
От горести – чертополох.
И, свыше внимая напеву,
Он вдруг улыбнулся, когда
Задумал красавицу Еву
Создать на шестой день труда.
Мечтой окрыленный небесной,
Он этим занялся чуть свет,
И вот из породы древесной
Девичий возник силуэт.
Коса ее, с ветром играя,
Волшебной струилась рекой,
И кожа ее молодая
Мерцала под Божьей рукой.
И каждую тонкую ветку
К груди прижимала она,
Как будто баюкала детку,
Желая блаженного сна.
И с той поры, ветками вея,
Береза стоит у плетня —
Чудесная Бога идея,
Творение третьего дня.
Mutter Maria
Das letzte Lied verklang vom hohen Chore,
Und einen letzten Segen sprach der Priester.
In stillen Beten neigten sich die H"aupter
Der Gl"aubigen, und dann mit fl"uchtgem Finger
Das letzte Kreuz auf Stirne, Mund und Brust.
Und m"achtig fiel die Orgel wieder ein,
Hinschl"urften tausend F"usse zum Portale,
Und von den vielen H"anden zitterte scheu
Im Marmorbecken das geweihte Wasser.
Der K"uster kam und blies die Lichter aus,
Das letzte glomm, verglomm so schnell und "angstlich,
Wie aus dem Sterbehaus der letzte Gast
Mit scheuem R"uckblick auf die Strasse eilt.
Und Einsamkeit mit grossen Augen stand
Am Hochaltar, hoch "uber dem im Bogen
Des Kreuzgew"olbes facht der letzte Atem
Des Weihrauchs fl"uchtig wehte und zerging.
Da raffte auf behutsam ihr Gewand
Maria und sah vorgebeugt hernieder,
Dass eben frei der schmale weisse Fuss,
Dann fasste sorglich fester ihre Hand
Um Jesus, und vom heilgen Bilde droben
Stieg sie ins Schiff der "oden Kirche nieder.
Des Kleides Zipfel zog sie sorglich w"armer
Um ihren nackten Knaben, der schon schl"afrig
Mit z"artlicher Hand nach ihrer Wange griff,
Und ging mit leichten wiegenden Schritten auf
Und ab den freien Platz am Hochaltare
Leis summte sie ein kindlich Schlummerlied.
Am Mittag war es. Draussen auf der Strasse
Im weissen Mehlstaub schilpten laut die Spatzen,
Von fern im Dorf klang helles M"adchenlachen
Und Ringel-Ringel-Reihen-Rosenkranz,
Dazwischen langgezogene leise T"one
Der Zieh-Harmonika, die immer wider
Das traurige Lied verwaister Liebe spielte,
Das alte Lied „Ach, wie ists m"oglich dann“…
Maria lauschte auf die fernen Kl"ange,
Und um das vorgeneigte schmale Haupt
Hinflossen gl"anzend durch die bunten Fenster
In hundert Farben wirre Sonnlichtstr"ahne.
Beim Auf – und Abgehn blitzte pl"otzlich hell
Ein gl"asern Perlchen auf der Mozaik
Des Bodens, – wohl von einem Rosenkranze.
Da l"achelten die dunkelroten Lippen
Der J"udin, und wehm"utig l"achelnd schob
Sie mit dem weissen Fuss die Perle fort.
Aufwachte Jesus da, und seine "Armchen
Umschlangen z"artlich seiner Mutter Hals,
Und immer wieder k"ussten sie die beiden.
Maria aber ging zum Chorgest"uhl