Mar?a. Deutsch
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Maria mit dem Tode bedroht; als Lohn fur meine Liebe eine schreckliche Abwesenheit versprochen; unter der Bedingung versprochen, sie weniger zu lieben; ich gezwungen, eine so machtige Liebe zu massigen, eine Liebe, die fur immer mein ganzes Wesen besass, auf die Gefahr hin, sie wie eine der fluchtigen Schonheiten meiner Traumereien von der Erde verschwinden zu sehen, und von nun an vielleicht in ihren Augen undankbar und unempfindlich erscheinen zu mussen, nur durch ein Verhalten, zu dem mich die Notwendigkeit und die Vernunft zwangen! Ich konnte ihre Vertraulichkeiten nicht mehr mit bewegter Stimme horen; meine Lippen konnten nicht einmal das Ende eines ihrer Zopfe beruhren. Ich oder der Tod, zwischen dem Tod und mir, ein Schritt naher zu ihr, wurde bedeuten, sie zu verlieren; und sie in der Verlassenheit weinen zu lassen, war eine Prufung, die meine Krafte uberstieg.
Feiges Herz! Warst du nicht fahig, dich von dem Feuer verzehren zu lassen, das, schlecht verborgen, sie verzehren konnte? Wo ist sie jetzt, wo du nicht mehr pochst, wo die Tage und Jahre an mir voruberziehen, ohne dass ich weiss, dass ich dich besitze?
In Ausfuhrung meiner Anweisungen klopfte Juan Angel im Morgengrauen an die Tur meines Zimmers.
–Wie ist der Morgen?
– , fragte ich.
–Mala, mein Herr, es will regnen.
–Nun gut. Geh zum Berg und sag Jose, er soll heute nicht auf mich warten.
Als ich das Fenster offnete, bedauerte ich, den kleinen schwarzen Mann geschickt zu haben, der pfeifend und Bambus brummend das erste Waldstuck betrat.
Von den Bergen her wehte ein kalter, unpassender Wind, der die Rosenstraucher schuttelte, die Weiden zum Schwanken brachte und das eine oder andere Wanderpapageienpaar in seinem Flug ablenkte. Alle Vogel, der Luxus des Obstgartens an heiteren Morgen, schwiegen, und nur die Pellars flatterten auf den benachbarten Wiesen und begrussten den traurigen Wintertag mit ihrem Gesang.
In kurzer Zeit verschwanden die Berge unter dem aschfahlen Schleier eines heftigen Regens, der bereits sein zunehmendes Grollen horbar machte, als er durch die Walder peitschte. Innerhalb einer halben Stunde flossen trube, tosende Bache herab und durchkammten die Heuhaufen an den Hangen auf der anderen Seite des Flusses, der angeschwollen war, wutend donnerte und in den fernen Graben gelblich, uberquellend und schlammig zu sehen war.
Kapitel XVII
Zehn Tage waren seit dieser erschutternden Unterredung vergangen. Da ich mich nicht in der Lage fuhlte, den Wunschen meines Vaters in Bezug auf die neue Art des Umgangs mit Maria nachzukommen, die ich seiner Meinung nach praktizieren sollte, und da ich uber den Heiratsantrag von Charles sehr beunruhigt war, hatte ich alle moglichen Vorwande gesucht, um von zu Hause wegzukommen. Ich verbrachte diese Tage entweder in meinem Zimmer oder in Joses Besitz, wobei ich oft zu Fuss umherwanderte. Meine Begleiter waren ein Buch, das ich nicht lesen konnte, meine Flinte, die nie schoss, und Mayo, der mich standig ermudete. Wahrend ich, von einer tiefen Melancholie uberwaltigt, die Stunden an den wildesten Orten verborgen verstreichen liess, versuchte er vergeblich, zusammengerollt in der Laubstreu zu dosen, aus der ihn Ameisen vertrieben oder Ameisen und Mucken ihn ungeduldig springen liessen. Wenn der alte Mann der Untatigkeit und der Stille uberdrussig war, die er trotz seiner Gebrechen nicht mochte, kam er zu mir, legte seinen Kopf auf eines meiner Knie und schaute mich liebevoll an, um dann wegzugehen und ein paar Schritte weiter auf dem Weg zum Haus auf mich zu warten; Und in seinem Eifer, uns auf den Weg zu bringen, machte er, wenn er mich dazu gebracht hatte, ihm zu folgen, sogar ein paar Sprunge von freudiger, jugendlicher Begeisterung, bei denen er nicht nur seine Gelassenheit und seinen senilen Ernst vergass, sondern auch wenig Erfolg hatte.
Eines Morgens kam meine Mutter in mein Zimmer, setzte sich an das Kopfende des Bettes, aus dem ich noch nicht aufgestanden war, und sagte zu mir:
–Das kann nicht sein: Du darfst nicht so weiterleben; ich bin nicht zufrieden.
Als ich schwieg, fuhr er fort:
–Was du tust, ist nicht das, was dein Vater verlangt hat; es ist viel mehr; und dein Verhalten ist grausam gegen uns und noch grausamer gegen Maria. Ich war uberzeugt, dass deine haufigen Spaziergange dem Zweck dienten, zu Luisa zu gehen, wegen der Zuneigung, die sie dort fur dich hegen; aber Braulio, der gestern abend kam, liess uns wissen, dass er dich seit funf Tagen nicht mehr gesehen habe. Was ist es, das dir diese tiefe Traurigkeit verursacht, die du nicht einmal in den wenigen Augenblicken beherrschen kannst, die du in Gesellschaft der Familie verbringst, und die dich dazu bringt, standig die Einsamkeit zu suchen, als ob es fur dich schon lastig ware, bei uns zu sein?
Ihre Augen fullten sich mit Tranen.
–Mary, Madam", erwiderte ich, "es muss ihm vollig freistehen, das Los, das Charles ihm anbietet, anzunehmen oder nicht; und ich als sein Freund darf ihn nicht in der Hoffnung tauschen, die er zu Recht hegen muss, angenommen zu werden.
So offenbarte ich, ohne es verhindern zu konnen, den unertraglichsten Schmerz, der mich seit der Nacht, in der ich von dem Vorschlag der Herren von M*** horte, qualte. Die fatalen Prognosen des Arztes uber Marias Krankheit waren mir vor diesem Vorschlag nichts geworden; nichts die Notwendigkeit, fur viele Jahre von ihr getrennt zu sein.
–Wie konntest du dir so etwas nur vorstellen?
– Sie hat deinen Freund nur zweimal gesehen, einmal, als er fur ein paar Stunden hier war, und einmal, als wir seine Familie besuchten.
–Aber, meine Liebe, es bleibt nur noch wenig Zeit, um das, was ich gedacht habe, zu rechtfertigen oder verschwinden zu lassen. Es scheint mir, dass es sich lohnt, darauf zu warten.
–Sie sind sehr ungerecht, und Sie werden es bereuen, so gehandelt zu haben. Maria, die aus Wurde und Pflichtgefuhl weiss, wie viel besser sie sich beherrschen kann als du, verschweigt, wie sehr dein Verhalten sie leiden lasst. Ich traue meinen Augen kaum; ich bin erstaunt uber das, was du soeben gesagt hast; ich, der ich dachte, dir eine grosse Freude zu machen und alles wieder gut zu machen, indem ich dir mitteile, was Mayn uns gestern beim Abschied gesagt hat!
–Sag es, sag es", flehte ich und setzte mich auf.
–Wozu das Ganze?
–Wird sie nicht immer… wird sie nicht immer meine Schwester sein?
–Oder kann ein Mann ein Gentleman sein und tun, was du tust? Nein, nein, so etwas darf ein Sohn von mir nicht tun! Deine Schwester! Und du vergisst, dass du das zu jemandem sagst, der dich besser kennt als du dich selbst! Deine Schwester! Und ich weiss, dass sie dich geliebt hat, seit sie euch beide auf meinem Schoss geschlafen hat! Und glaubst du es jetzt? Jetzt, wo ich gekommen bin, um mit dir daruber zu sprechen, erschrocken uber das Leid, das das arme Ding vergeblich versucht, vor mir zu verbergen?
–Ich mochte Ihnen nicht einen Augenblick lang Anlass zu einem solchen Missfallen geben, wie Sie es mich wissen lassen. Sagen Sie mir, was ich tun soll, um das abzustellen, was Sie an meinem Verhalten verwerflich finden.
–Willst du nicht, dass ich sie so sehr liebe wie dich?
–Ja, Madam, und das ist es auch, nicht wahr?
–Es wird so sein, obwohl ich vergessen hatte, dass sie keine andere Mutter hat als mich, und Salomons Empfehlungen und das Vertrauen, dessen er mich fur wurdig hielt; denn sie verdient es, und sie liebt dich so sehr. Der Arzt versichert uns, dass Marys Krankheit nicht diejenige ist, an der Sara litt.
–Hat er das gesagt?
–Ja, Ihr Vater war diesbezuglich beruhigt und wollte, dass ich es Ihnen mitteile.
–Kann ich also wieder mit ihr zusammen sein wie vorher?
– , fragte ich verargert.
–fast…
–Oh, sie wird mich entschuldigen, meinst du nicht? Der Arzt hat gesagt, es bestehe keinerlei Gefahr?
– fugte ich hinzu; "es ist notwendig, dass Charles es erfahrt.
Meine Mutter schaute mich seltsam an, bevor sie mir antwortete:
–Und warum sollte man es vor ihm verheimlichen? Es ist meine Pflicht, Ihnen zu sagen, was Sie meiner Meinung nach tun mussen, da die Herren von M*** morgen kommen sollen, wie sie ankundigen. Sag es Maria heute Nachmittag. Aber was kannst du ihr sagen, das ausreichen wurde, um deine Abwesenheit zu rechtfertigen, ohne die Anordnungen deines Vaters zu missachten? Und selbst wenn du ihr sagen konntest, was er von dir verlangt hat, konntest du dich nicht entschuldigen, denn es gibt einen Grund fur das, was du in diesen Tagen getan hast, den du aus Stolz und Zartgefuhl nicht preisgeben darfst. Das ist die Folge. Ich muss Maria den wahren Grund deines Kummers sagen.