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О любви. Wo die Liebe hinf?llt
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Nachdem einige Zeit vergangen war, beschloss der Graf, noch einmal zu heiraten. Doch der Gedanke an Nada liess ihm keine Ruhe. Er dachte zur"uck an ihre grenzenlose gegenseitige Liebe, erinnerte sich an Nadas zarte H"ande und ihre liebliche Stimme und an die N"achte mit ihr, und er konnte nicht vergessen, wie sie ihn vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Endlich entschied er, dass er sie vor seiner Hochzeit noch einmal wiedersehen wollte, um sich f"ur immer von ihr zu verabschieden. Die Vernunft sprach gegen sein Vorhaben, doch sein Herz rief ihn so deutlich, dass ihn seine F"usse von ganz allein zu der vertrauten Waldh"utte f"uhrten. Als er dort ankam und die T"ur "offnete, sah er, dass Nadas Gesicht durch eine schreckliche Narbe entstellt war. Die Aufregung vor dem Wiedersehen mit seiner Geliebten, die ihn auf dem ganzen Weg begleitet hatte, wich tiefem Entsetzen.

„Wer hat dich so zugerichtet?“, fragte er heiser. „Hast du Schmerzen? Kann ich irgendetwas f"ur dich tun?“

„B"ose Menschen haben uns unser Gl"uck missg"onnt, sie wollten sich an mir r"achen und mich t"oten. Doch ich habe "uberlebt, nur diese Narbe ist geblieben.“

„Aber warum hast du mir denn nichts gesagt? Warum hast du geschwiegen?“

„Ich wollte dir mit meinen Wunden nicht zur Last werden.“ Nada sah ihren Geliebten traurig an.

Lange schwiegen die beiden. Schliesslich sagte Graf Herbert:

„Als du mich damals verabschiedet hast, war ich zutiefst betroffen. Ich beschloss, eine andere Frau zu heiraten. Nun bin ich gekommen, um mich endg"ultig von dir zu verabschieden. Ich wusste, dass ich eigentlich nicht h"atte kommen d"urfen, aber meine F"usse trugen mich von selbst zu dir. Meine Seele sehnt sich immer noch nach dir.“

„Dann komm zu mir, wenn meine h"assliche Narbe dich nicht abschreckt, und umarme mich ein letztes Mal zum Abschied. Ich m"ochte noch einmal deine Lippen k"ussen und mich an deinen K"orper erinnern.“

Herbert trat zu ihr, umarmte sie – und wollte die Umarmung nicht wieder l"osen.

„Ich will nicht ohne dich leben“, sagte er. „All die Zeit konnte ich dich nicht vergessen, und ich weiss jetzt, dass ich das niemals k"onnen werde. Du bist mir vorbestimmt. Du bist alles, was mein Herz sich w"unscht.“

„Was willst du aber deiner Braut sagen?“

„Ich werde ihr die Wahrheit sagen: dass ich meine Liebe wiedergefunden habe, die ich verloren glaubte, und dass ich sie nicht heiraten kann. Ich kann sie nur bitten, mir zu vergeben. Und du? Hast du an mich gedacht?“

„Wie h"atte ich nicht an dich denken k"onnen, wo doch meine Liebe zu dir mich beinahe das Leben gekostet h"atte? Aber ich liebe dich mehr als mein Leben.“

Von diesem Tag an blieben Herbert und Nada zusammen und lebten gl"ucklich und im Einklang miteinander. Die Braut des Grafen war anfangs zornig wegen der geplatzten Hochzeit, doch schliesslich ergab sie sich in ihr Schicksal. Der Graf machte ihr wertvolle Geschenke, die ihr halfen, den Verzicht zu "uberwinden.

Magdalena aber ist bis heute w"utend auf Herbert, weil er nicht zu ihr zur"uckgekehrt ist. Von ihrer Bosheit ist sie alt und h"asslich geworden, ihre Sch"onheit ist dahin. Sie lebt verbittet und einsam in ihrem herrschaftlichen Haus.

Das M"archen von der klugen Lubava

In uralten Zeiten lag am Fusse hoher Berge ein kleines F"urstentum. Es war weder reich noch arm, weder in aller Munde noch v"ollig vergessen, es lebten dort gewandte ebenso wie ungeschickte Menschen. Aber alle lebten frei und fr"ohlich, so dass keiner das Land verlassen wollte. Morgens wachte das Volk mit Liedern auf, am Abend ging man mit M"archen schlafen, alle waren sehr nett zueinander, und es gab keine traurigen oder unzufriedenen Gesichter.

Dieses traumhafte Land wurde von dem F"ursten Lubomir regiert. Er war kr"aftig und gut gebaut, hatte ein angenehmes "Ausseres und war ein kluger Kopf. Seine Frau war die F"urstin Milana, und er betete sie an. Sie schielte zwar etwas auf einem Auge, und von Geburt an fehlte ihr der kleine Finger der rechten Hand. Aber Lubomir war Feuer und Flamme f"ur seine Milana, er brauchte nur einen Blick auf ihr leicht schielendes Auge zu werfen, da durchzuckte es ihn so, dass er nicht ruhig bleiben konnte. Und wenn er ihre H"ande zu k"ussen begann und zu der Stelle kam, wo der kleine Finger fehlte, da verging er beinahe vor Z"artlichkeit f"ur seine F"urstin und war bereit, ihr auf der Stelle jeden Wunsch zu erf"ullen. Dass Milana ihm geistig nicht gewachsen war, dass sie nicht gerade eine berauschende Sch"onheit war, von Handarbeit nicht viel verstand und auch sonst keine besonderen Talente hatte, st"orte ihn nicht im Geringsten – er liebte sie leidenschaftlich, und f"ur ihn war sie die wunderbarste Frau auf Erden.

Aus dieser grossen Liebe gingen nacheinander drei pr"achtige S"ohne hervor. Doch als sie erwachsen wurden und langsam ins heiratsf"ahige Alter kamen, geschah ein furchtbares Ungl"uck: Milana erkrankte pl"otzlich, sie f"uhlte sich sehr schwach, konnte aber nicht sagen, wo sie Schmerzen hatte. F"urst Lubomir rief alle bekannten "Arzte herbei und befahl ihnen, seine F"urstin zu heilen. Die klugen und gelehrten "Arzte versammelten sich um Milana‘s Bett und begannen ihr Fragen zu ihrer Krankheit zu stellen. Sie lag da, schaute sie an und sprach leise:

„Es ist mir so schlecht! In meiner Brust brennt ein Feuer, meine Beine sind wie gel"ahmt, die Augen wollen nichts mehr sehen. Ich glaube, ich werde den Morgen nicht mehr erleben.“

Nach der Untersuchung sassen die "Arzte abends am gedeckten Tisch, beratschlagten und nickten einander mit ihren klugen K"opfen gewichtig zu. W"ahrenddessen starb Milana ganz still. Sie klagte nicht, sie weinte nicht, sie schloss einfach die Augen und entschlief, und niemand konnte sagen, woran sie gestorben war. F"urst Lubomir br"ullte voller Zorn und Gram die "Arzte an, er machte sie f"ur den Tod seiner geliebten Frau verantwortlich und warf ihnen vor, dass sie ihr nicht hatten helfen k"onnen und dass er nun Witwer war.

„An deinem Ungl"uck tragen wir keine Schuld“, antworteten die gelehrten "Arzte. „Wir kennen die Ursache ihres Todes nicht. Doch wir nehmen an, dass sie starb, weil sich bei ihr eine Herzschw"ache entwickelt hatte. Denn sie liebte dich, meinte aber, sie sei deiner nicht w"urdig. M"oglicherweise bek"ummerte es sie, dass sie schielte und dass ihr ein kleiner Finger fehlte. Da hat sie sich wohl gefragt, womit sie deine tiefe Liebe verdient hat. Dar"uber ist ihr Herz wohl schwach geworden.“

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