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О любви. Wo die Liebe hinf?llt
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In jenem goldenen K"onigreich lebte die Familie des Grafen Herbert, der ein wohlhabender Mann war. Willy, der dortige K"onig, pflegte dem Grafen zur Begr"ussung seine k"onigliche Hand zu reichen und seiner Frau, der Gr"afin Magdalena, wohlwollend zuzunicken. Der K"onig sch"atzte den Grafen sehr, weil dieser ein heller Kopf war, geschickte H"ande hatte und ihm wundersch"one Schl"osser baute, sehr zum Neid anderer K"onige. Deshalb war der Graf reich. Von ihm floss wiederum viel Geld in die Staatskasse, weswegen der K"onig ihn besonders sch"atzte.

Herbert hatte eine nette Familie, zu der neben seiner geliebten Frau drei Wunschkinder geh"orten. Sie lebten in einem riesigen Haus mit vielen Gem"achern, die den k"oniglichen glichen, und konnten das Leben in vollen Z"ugen geniessen. Der Graf las seinen Lieben jeden Wunsch von den Augen ab. Geld hatte er im "Uberfluss, anders als Zeit. Da er sein Geld durch fleissige Arbeit verdiente, fehlte ihm nur Zeit f"ur seine Familie.

Eines Tages wollte sich der K"onig des Nachbarlandes ein Schloss bauen lassen. Die Arbeit sollte k"oniglich entlohnt werden. Eine solche Gelegenheit liess sich der Graf nicht entgehen. Er rief seine fachkundigsten Leute zusammen und fuhr mit ihnen in das benachbarte K"onigreich, um dort die Arbeit an dem neuen Schloss zu beginnen. Graf Herbert bef"urchtete, dass seine Frau sich langweilen k"onnte, denn durch die Arbeit w"urde er sehr lange von zu Hause fort sein. Ihre Kinder waren zu dem Zeitpunkt schon erwachsen und hatten eigene Familien. Sie kamen nur gelegentlich die Eltern besuchen. Die Ehefrau war aber wegen der umfangreichen T"atigkeit ihres Mannes gar nicht traurig. Sie hatte selbst alle H"ande voll zu tun. Sie machte sich sch"on, um den Nachbarn zu gefallen, sie bestellte neue Kleider und tanzte auf den k"oniglichen B"allen ausgiebig und zog die Aufmerksamkeit der G"aste auf sich.

Der Weg von der Arbeit nach Hause war nun f"ur Herbert ziemlich weit. T"aglich konnte er die Strecke nicht zur"ucklegen. Da er aber seine Frau sehr vermisste, kam er alle sechs bis sieben Tage nach Hause, um zu sehen, ob bei ihr alles in Ordnung war und ob sie etwas brauchte. F"ursorglich und blind vor Liebe sah er nicht, dass auch seine seltenen Besuche die Gr"afin gar nicht so sehr freuten. Magdalena hatte jetzt jedes Mal Kopfschmerzen, Druck auf der Brust oder sonst irgendetwas. Der Graf zeigte Verst"andnis f"ur ihre Unp"asslichkeiten. Da er sie masslos liebte, war es schon eine harte Pr"ufung f"ur ihn, sich ihr nicht n"ahern zu d"urfen. Mit der Zeit ritt er seltener nach Hause und verbrachte mehr Zeit bei der Arbeit, was seinen Reichtum nur mehrte.

Aber eines Tages geschah es, dass sein bester Zimmermann sich den Arm brach. Es gab keinen Arzt in der N"ahe. Darum wollte der Graf seinen eigenen Hausarzt kommen lassen. Er schickte aber keinen Boten aus, sondern ritt selbst, denn es war eine gute Gelegenheit, wieder einmal zu Hause hereinzuschauen und seine geliebte Frau zu sehen. Der Graf suchte zuerst den Arzt auf und bat ihn, sich m"oglichst schnell auf den Weg zu machen, um den Verletzten zu behandeln. Dann galoppierte er zu seinem Domizil. Es war schon Nacht, als er zu Hause ankam. Er stieg ab, "ubergab sein Pferd dem Stallknecht und betrat ganz leise sein Anwesen, um Magdalena nicht aufzuwecken.

Als der Graf jedoch das Schlafgemach betreten wollte, blieb er auf der Schwelle wie angewurzelt stehen. Seine geliebte Frau, nach der er sich so gesehnt hatte, lag nicht allein im Ehebett. Ihr Kopf ruhte auf der Schulter von Baron Karl, einem alten Freund des Grafen. Die beiden, die nach ihrem Liebesspiel fest schliefen, h"orten nicht, wie der Hausherr eintrat. Dem armen Herbert verschwamm alles vor den Augen, das Blut stieg ihm in den Kopf, das Herz h"ammerte ihm bis in den Hals. Er stiess einen Schrei aus, der das P"archen aus dem Schlaf riss. Aufgeschreckt fuhren sie aus dem Bett hoch. Als sie des Grafen ansichtig wurden, begannen sie am ganzen Leib zu zittern, denn sie f"urchteten, er werde sie auf der Stelle erschlagen.

Der Graf drehte sich um und st"urzte hinaus, um sich dieser zutiefst verletzenden Situation nicht l"anger auszusetzen. Er st"urmte aus dem Haus, schwang sich auf sein Pferd und ritt in die Dunkelheit. Er hatte kein Ziel, wollte nur fort von diesem Ort.

Baron Karl sprang sofort aus dem Bett, zog seine Kleider an und wollte fliehen. Magdalena aber versuchte ihn zur"uckzuhalten:

„Lass mich nicht im Stich, ich habe Angst! Was soll ich denn meinem Mann sagen, wenn er jetzt zur"uckkommt? Bleib bei mir. Ich liebe dich, nicht von ungef"ahr habe ich mit dir im Ehebett gelegen.“

„Ich habe aber noch viel mehr Grund, Angst zu haben!“, antwortete ihr Geliebter. „Wenn Herbert zur"uckkommt, wird er dich wohl nur ein wenig verpr"ugeln, bei mir aber wird er ganz bestimmt kein Pardon kennen. Ich muss mich vor ihm verstecken.“

Da versuchte Magdalena, ihn auf andere Weise zum Bleiben zu "uberreden.

„Von mir aus soll er doch zur"uckkommen. Ich liebe ihn schon lange nicht mehr, seine Z"artlichkeiten sind mir zuwider. Es ist deine Liebe, die ich m"ochte. Geld habe ich genug, es wird f"ur uns beide reichen. Wir k"onnten uns ein eigenes Haus bauen. Seit zwei Jahren sind wir schon ein Liebespaar. Wenn mein Mann mich wegen des Ehebruchs verl"asst, k"onnen wir beide heiraten und m"ussen unsere Liebe nicht mehr geheim halten.“

„Im Augenblick kann ich dar"uber nicht nachdenken“, entgegnete Karl, „ich bin vor Angst wie gel"ahmt. Lass mich morgen wissen, was hier im Haus weiter geschieht, danach entscheiden wir, was wir tun und wie wir uns verhalten.“

Nach diesen Worten schlich sich Baron Karl auf Zehenspitzen aus dem Haus, damit niemand ihn h"orte, denn er wusste, dass es sich nicht schickt, die Ehefrauen anderer Leute zu verf"uhren, vor allem nicht die seiner Freunde. Doch die Gr"afin war steinreich, w"ahrend er selbst L"ocher in den Taschen hatte und Geld sich dort nicht lange hielt. „Sch"on ist sie ausserdem“, hatte er damals gedacht, „und ihr Mann kommt so selten nach Hause. Einen solchen Gl"ucksfall kann ich mir doch nicht entgehen lassen! Wenn ich es nicht tue, wird sich bestimmt ein anderer finden, der die Situation f"ur sich zu nutzen weiss. Dann schon lieber ich.“ Doch nun, da er auf frischer Tat von dem Ehemann ertappt worden war, der noch dazu sein Freund gewesen war, sch"amte er sich sehr und hoffte nur, dass seine Schande nicht bekannt w"urde.

Inzwischen fand sich der betrogene Graf in einem dunklen Wald wieder, den er nicht kannte. Wie er dorthin geraten war, wusste er nicht. Vorsichtig k"ampfte er sich durch das unwegsame Gel"ande. F"ur ihn wie auch f"ur das Pferd war das Vorw"artskommen sehr kr"aftezehrend. Pl"otzlich stolperte sein treues Ross "uber eine m"achtige Baumwurzel und st"urzte. Das Pferd war auf der Stelle tot. Der Graf, halb unter dem Pferd begraben, verlor das Bewusstsein.

Erst am dritten Tag nach seinem f"urchterlichen Sturz kam Graf Herbert wieder zu sich und stellte fest, dass er unter dem leblosen K"orper seines treuen Pferdes eingeklemmt war. Eine Weile lag er still und versuchte sich zu erinnern, warum er "uberhaupt an diesem v"ollig unbekannten Ort war. Und als ihm alles wieder einfiel, wurde ihm "ubel bei dem Gedanken, dass seine Ehefrau sich als niedertr"achtige Ehebrecherin entpuppt hatte. Irgendwann wurden seine tr"uben Gedanken aber durch einen aufdringlichen, unangenehmen Geruch gest"ort, der ihm den Atem raubte. Er stellte fest, dass dieser Gestank von seinem toten Pferd ausging.

Der Graf brauchte mehrere Stunden, um sich unter dem K"orper des Tieres hervorzuk"ampfen. Danach war er v"ollig ersch"opft. Er rollte sich auf die Seite und war den Tr"anen nahe, so schwach und hilflos f"uhlte er sich. Gehen konnte er nicht, dazu war er zu schwer verletzt. Sein ganzer K"orper schmerzte unertr"aglich. Herbert kroch von seinem Pferd weg, denn der Gestank raubte ihm den Atem. Er war zutiefst betr"ubt, dass er sein treues Ross nicht begraben konnte, wie es sich geh"orte. Doch es war wichtiger, zu "uberlegen, wie es mit ihm selbst weitergehen sollte.

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