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О любви. Wo die Liebe hinf?llt
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„Dein Geschenk brauche ich nicht“, sagte der K"onig abf"allig. „Ich bin auch so gl"ucklich. Denn ich habe alles, was ich brauche: mein K"onigreich, meine Untertanen und die junge Insa, meine k"unftige Ehefrau. Aber ich kann dir Geld geben, damit du einen neuen Topf f"ur deine Blume und f"ur dich selbst ein neues Kleid kaufen kannst.“

Gudrun f"uhlte sich betrogen. „Du hast wohl alles vergessen, was du mir versprochen hast und wovon wir beide getr"aumt haben“, sagte sie traurig. „Sag mir nur eins: Bist du aus all deinen Schlachten gesund zur"uckgekehrt, hast du keine verborgenen Leiden? Denn dein K"orper ist mit Narben "ubers"at.“

„Warum fragst du so etwas?“ Heinrichs Gesicht verfinsterte sich. „Solche Fragen d"urfen dem K"onig nicht gestellt werden.“

„Ich frage das, weil du nicht so gl"ucklich aussiehst, wie du es behauptest. Und vergiss nicht, dass ich zwar arm bin, aber dennoch eine Prinzessin und kein gemeines Weib. Ich war sogar die Verlobte des K"onigs. Ich darf ihm solche Fragen stellen.“

Der K"onig schwieg lange. „Du hast recht, Gudrun“, sagte er schliesslich stirnrunzelnd. „Tats"achlich bin ich nicht so gl"ucklich, wie ich vorgebe zu sein. Ich f"uhle mich alt und zerschlagen, meine unz"ahligen Wunden brennen und schmerzen, und meine "Arzte k"onnen mir kaum helfen. Nur wenn ich in Insas Armen liege, f"uhle ich mich besser. Ihr junger K"orper gibt mir Kraft.“

„Du betr"ugst dich selbst, wenn du denkst, dass dein Gl"uck in den Armen einer jungen Frau ewig dauern wird. "Uber kurz oder lang wird sie deiner samt deiner Leiden "uberdr"ussig werden. Und eines Morgens wirst du einfach nicht mehr erwachen, weil die Schmerzen dich aufgefressen haben. Deine junge h"ubsche Witwe wird dein Grab besuchen, dein K"onigreich regieren und das Leben geniessen – ohne dich, versteht sich.“

„Du l"ugst!“, sagte der K"onig erbost. „Du kannst es nur nicht ertragen, dass ich gl"ucklich bin! Geh jetzt, ich habe keine Zeit mehr f"ur dich.“ Er klatschte herrisch in die H"ande. „Hofmarschall!“, rief er. „Gib dieser Frau Geld f"ur ein neues Kleid und einen neuen Blumentopf.“

Da richtete Gudrun sich zu ihrer vollen Gr"osse auf. „Ich will dein Geld nicht“, sprach sie stolz, wenn auch mit Tr"anen in den Augen. „Leb wohl und werde gl"ucklich. Doch du sollst wissen, dass du mich rufen kannst, wenn du mich brauchst.“

Der K"onig l"achelte sp"ottisch. „Ich lasse dich rufen, wenn ich dich brauche“, sagte er, „aber ich werde dich nicht brauchen.“ Er schaute sie nicht an dabei, denn obgleich er sich so hochm"utig gab, hatte er ein schlechtes Gewissen und konnte es nicht ertragen, ihr trauriges Gesicht und ihre Tr"anen zu sehen.

Die arme Gudrun kehrte nach Hause zur"uck und ging in ihre Kammer. Als sie den Rosenstrauch auf den Tisch stellte, streifte sie ungeschickt den Stamm, und ein spitzer Rosendorn stach sie in den Finger und sie begann kr"aftig zu bluten. Da Gudrun nichts zur Hand hatte, um die Wunde zu verbinden, riss sie das "aussere Blatt von einer Rosenbl"ute ab und legte es auf die Wunde. Das Bl"attchen schmiegte sich an ihren Finger, wurde zuerst rot, dann rosa, schliesslich zog es sich in die Haut ein und verschwand, als ob es nie da gewesen w"are. Gudrun war "uberrascht. Sie untersuchte ihren Finger und stellte fest, dass von der Verletzung nicht die geringste Spur geblieben war.

Einige Zeit verging. Der Tag der Hochzeit von K"onig Heinrich und Prinzessin Insa wurde bekanntgegeben. Doch dann erschien eines Abends ein k"oniglicher Bote bei Gudrun und "uberbrachte ihr den Befehl, vor dem K"onig zu erscheinen. Sie war kein bisschen erstaunt, es war, als h"atte sie die ganze Zeit auf diese Nachricht gewartet. Sie nahm ihren Rosenstrauch und folgte dem Boten, der sie zum Schloss und in die Gem"acher des K"onigs f"uhrte. Dort sah sie Heinrich sitzen, allein und traurig.

„Guten Abend, Gudrun“, sprach er mit grosser M"uhe. „Insa weiss nicht, dass ich dich rufen liess. Sie verbringt die letzten Tage vor der Hochzeit bei ihren Eltern. Das ist mir recht, denn ich m"ochte dich ohne Zeugen sprechen. Setz dich.“ Der K"onig wies auf den Platz neben sich. „Damals war ich dir gegen"uber sehr ungerecht, bitte verzeih mir. Ausserdem war ich derjenige, der dir geraten hat, Ferdinand zu heiraten, den du nicht geliebt hast und mit dem du nun ungl"ucklich bist. Sag mir, wie kann ich diese Ungerechtigkeit wiedergutmachen? Ich bin sehr reich. Ich k"onnte dir so viel Geld geben, dass du auf eigenen F"ussen stehen kannst; dann k"onntest du auch deinen Mann verlassen, wenn du willst.“

„Nein, mein K"onig, ich brauche all dein Geld nicht. Das, was ich mit meinen Blumen auf dem Markt verdiene, reicht mir. Wenn ich nicht arbeiten und nicht mit Menschen sprechen k"onnte, w"are mir langweilig. Aber ich danke dir, dass du mit mir sprechen wolltest. Das war mein gr"osster Wunsch, aber ich wagte nicht, dich darum zu bitten.“

„Wenn du kein Geld brauchst, welche Belohnung willst du sonst haben f"ur deine Liebe und Treue?“

„Du verwechselst etwas, Heinrich. Liebe kann man nicht belohnen. Sie ist selbst die h"ochste Belohnung, wenn du nur wirklich liebst. Irgendetwas hat wohl deinen Blick getr"ubt, du misst jetzt alles an Geld. Das ist aber nicht richtig.“

„Davon will ich nichts h"oren“, sagte der K"onig unwirsch. „Ich frage dich noch einmal: Hast du irgendeinen Wunsch, den ich dir erf"ullen kann?“

„Bevor ich meinen Wunsch ausspreche, erlaube mir, dir eine Frage zu stellen.“

„Sprich!“

„Schmerzen deine Wunden immer noch weniger, wenn du deine junge Braut umarmst?“

„Nein“, antwortete der K"onig, nachdem er eine Weile geschwiegen hatte. „Ihre Umarmung w"armt mich nicht mehr so wie am Anfang. Und sie lindert auch meine Wunden nicht mehr, die schmerzen schlimmer denn je und lassen mir Tag und Nacht keine Ruhe. Warum fragst du? Kannst du mir helfen? Rede, Gudrun, die du in R"atseln sprichst!“

„Ja, mein K"onig, nun kann ich meinen Wunsch aussprechen. Wenn du ihn erf"ullen wolltest, w"are das eine echte Belohnung f"ur meine Liebe. Mein Wunsch ist, dich von deinen Schmerzen zu befreien, und ich kenne ein Mittel, das dir helfen kann.“

„Gib mir dieses Mittel, schnell!“ Der K"onig streckte die Hand aus und schnippte sogar vor Ungeduld mit den Fingern.

„Nein, Heinrich, ich werde es dir nicht in die Hand geben, denn du hast schon einmal dein Wort gebrochen. Lass mich weiter erkl"aren, was ich mir w"unsche, und bitte unterbrich mich nicht.“ Gudrun blickte den K"onig fordernd an und fuhr fort: „Halte deine Braut Insa f"ur zwei Monate von deinem Haus fern. Diese Zeit ben"otigt die Kur, die ich dir anbiete. Wenn ich dich in dieser Zeit nicht von deinen Schmerzen befreit habe, kannst du mich als Betr"ugerin auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Aber wenn mein Vorhaben gelingt, musst du mich heiraten. Das ist meine Bedingung. Entscheide dich: Willst du den jungen K"orper umarmen, der dein Leiden schon lange nicht mehr lindert, oder deine Schmerzen loswerden und die Zeit, die du hast, mit mir zusammen gl"ucklich leben? Frage dich selbst, warum du mich eigentlich hast rufen lassen – ob dein Herz mich wirklich vergessen hat oder ob du dein Leben mit mir teilen willst wie fr"uher. Ich gehe jetzt. Denke dar"uber nach. Du weisst, wo ich zu finden bin. Leb wohl!“

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