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Am Stadttor erkundigten wir uns, wie die Stadt heie, und erfuhren, da es eine indische Stadt sei, nicht weit von der Gegend, wohin ich zuerst zu schiffen willens war. Wir begaben uns in eine Karawanserei und erfrischten uns von unserer abenteuerlichen Reise. Ich forschte daselbst auch nach einem weisen und verst"andigen Manne, indem ich dem Wirt zu verstehen gab, da ich einen solchen haben m"ochte, der sich ein wenig auf Zauberei verstehe. Er f"uhrte mich in eine abgelegene Strae, an ein unscheinbares Haus, pochte an, und man lie mich eintreten mit der Weisung, ich solle nur nach Muley fragen.

In dem Hause kam mir ein altes M"annlein mit grauem Bart und langer Nase entgegen und fragte nach meinem Begehr. Ich sagte ihm, ich suche den weisen Muley, und er antwortete mir, er sei es selbst. Ich fragte ihn nun um Rat, was ich mit den Toten machen solle, und wie ich es angreifen m"usse, um sie aus dem Schiff zu bringen. Er antwortete mir, die Leute des Schiffes seien wahrscheinlich wegen irgendeines Frevels auf das Meer verzaubert. Er glaube, der Zauber werde sich l"osen, wenn man sie ans Land bringe. Dies k"onne aber nicht geschehen, als wenn man die Bretter, auf denen sie liegen, losmache.

Mir geh"ore, von Gott und Rechts wegen, das Schiff samt allen G"utern, weil ich es gleichsam gefunden habe, doch solle ich alles sehr geheimhalten, und ihm ein kleines Geschenk von meinem "Uberflu machen. Er wolle daf"ur mit seinen Sklaven mir behilflich sein, die Toten wegzuschaffen. Ich versprach, ihn reichlich zu belohnen, und wir machten uns mit f"unf Sklaven, die mit S"agen und Beilen versehen waren, auf den Weg. Unterwegs konnte der Zauberer Muley unseren gl"ucklichen Einfall, die Segel mit den Spr"uchen des Korans zu umwinden, nicht genug loben. Er sagte, es sei dies das einzige Mittel gewesen, uns zu retten.

Es war noch ziemlich fr"uh am Tage, als wir beim Schiff ankamen. Wir machten uns alle sogleich ans Werk, und in einer Stunde lagen schon vier in dem Nachen. Einige der Sklaven muten sie an Land rudern, um sie dort zu verscharren. Sie erz"ahlten, als sie zur"uckkamen, die Toten h"atten ihnen die M"uhe des Begrabens erspart, indem sie, sowie man sie auf die Erde gelegt habe, in Staub zerfallen seien. Wir fuhren fort, die Toten abzus"agen, und bis vor Abend waren alle an Land gebracht.

Es war endlich keiner mehr an Bord als der, welcher am Mast angenagelt war. Umsonst suchten wir den Nagel aus dem Holze zu ziehen, keine Gewalt vermochte ihn auch nur ein Haarbreit zu verr"ucken. Ich wute nicht, was anzufangen war. Man konnte doch nicht den Mastbaum abhauen, um ihn ans Land zu f"uhren. Doch aus dieser Verlegenheit half Muley. Er lie schnell einen Sklaven an Land rudern, um einen Topf mit Erde zu bringen. Als dieser herbeigeholt war, sprach der Zauberer geheimnisvolle Worte dar"uber aus, und sch"uttete die Erde auf das Haupt des Toten. Sogleich schlug dieser die Augen auf, holte tief Atem, und die Wunde des Nagels in seiner Stirne fing an zu bluten. Wir zogen den Nagel jetzt leicht heraus, und der Verwundete fiel einem Sklaven in die Arme.

«Wer hat mich hierhergef"uhrt?», sprach er, nachdem er sich ein wenig erholt zu haben schien.

Muley zeigte auf mich, und ich trat zu ihm.

«Dank dir, unbekannter Fremdling, du hast mich von langen Qualen errettet. Seit f"unfzig Jahren schifft mein Leib durch diese Wogen, und mein Geist war verdammt, jede Nacht in ihn zur"uckzukehren. Aber jetzt hat mein Haupt die Erde ber"uhrt, und ich kann vers"ohnt zu meinen V"atern gehen».

Ich bat ihn, uns doch zu sagen, wie er zu diesem schrecklichen Zustand gekommen sei, und er sprach:

«Vor f"unfzig Jahren war ich ein m"achtiger, angesehener Mann und wohnte in Algier. Die Sucht nach Gewinn trieb mich, ein Schiff auszur"usten und Seeraub zu treiben. Ich hatte dieses Gesch"aft schon einige Zeit fortgef"uhrt, da nahm ich einmal auf Zante einen Derwisch an Bord, der umsonst reisen wollte. Ich und meine Gesellen waren rohe Leute und achteten nicht auf die Heiligkeit des Mannes. Vielmehr trieb ich mein Gesp"ott mit ihm. Als er aber einst in heiligem Eifer mir meinen s"undigen Lebenswandel verwiesen hatte, "ubermannte mich nachts in meiner Kaj"ute, als ich mit meinem Steuermann viel getrunken hatte, der Zorn.

W"utend "uber das, was mir ein Derwisch gesagt hatte, und was ich mir von keinem Sultan h"atte sagen lassen, st"urzte ich aufs Verdeck und stie ihm meinen Dolch in die Brust. Sterbend verw"unschte er mich und meine Mannschaft, nicht sterben und nicht leben zu k"onnen, bis wir unser Haupt auf die Erde legten. Der Derwisch starb, und wir warfen ihn in die See und verlachten seine Drohungen, aber noch in derselben Nacht erf"ullten sich seine Worte. Ein Teil meiner Mannschaft emp"orte sich gegen mich. Mit f"urchterlicher Wut wurde gestritten, bis meine Anh"anger unterlagen, und ich an den Mast genagelt wurde. Aber auch die Emp"orer erlagen ihren Wunden, und bald war mein Schiff nur ein groes Grab. Auch mir brachen die Augen, mein Atem hielt an, und ich meinte zu sterben. Aber es war nur eine Erstarrung, die mich gefesselt hielt. In der n"achsten Nacht, zur n"amlichen Stunde, da wir den Derwisch in die See geworfen hatten , erwachten ich und alle meine Genossen. Das Leben war zur"uckgekehrt, aber wir konnten nichts tun und sprechen, als was wir in jener Nacht gesprochen und getan hatten. So segeln wir seit f"unfzig Jahren, k"onnen nicht leben, nicht sterben, denn wie konnten wir das Land erreichen? Mit toller Freude segelten wir allemal mit vollen Segeln in den Sturm, weil wir hofften, endlich an einer Klippe zu zerschellen, und das m"ude Haupt auf dem Grund des Meeres zur Ruhe zu legen. Es ist uns nicht gelungen. Jetzt aber werde ich sterben. Noch einmal meinen Dank, unbekannter Retter, wenn Sch"atze dich lohnen k"onnen, so nimm mein Schiff als Zeichen meiner Dankbarkeit».

Der Kapitano lie sein Haupt sinken, als er so gesprochen hatte, und verschied. Sogleich zerfiel er auch, wie seine Gef"ahrten, in Staub. Wir sammelten diesen in ein K"astchen und begruben ihn an Land, aus der Stadt nahm ich aber Arbeiter, die mir mein Schiff in guten Zustand setzten.

Nachdem ich die Waren, die ich an Bord hatte, gegen andere mit groem Gewinn eingetauscht hatte, mietete ich Matrosen, beschenkte meinen Freund Muley reichlich und schiffte mich nach meinem Vaterlande ein. Ich machte aber einen Umweg, indem ich an vielen Inseln und L"andern landete und meine Waren zu Markt brachte. Der Prophet segnete mein Unternehmen. Nach dreiviertel Jahren lief ich, noch einmal so reich, als mich der sterbende Kapit"an gemacht hatte, in Balsora ein. Meine Mitb"urger waren erstaunt "uber meine Reicht"umer und mein Gl"uck, und glaubten nicht anders, als da ich das Diamantental des ber"uhmten Reisenden Sindbad gefunden habe. Ich lie sie in ihrem Glauben. Von nun an aber muten die jungen Leute von Balsora, wenn sie kaum achtzehn Jahre alt waren, in die Welt hinaus, um, gleich mir, ihr Gl"uck zu machen. Ich aber lebte ruhig und in Frieden, und alle f"unf Jahre mache ich eine Reise nach Mekka, um dem Herrn an heiliger St"atte f"ur seinen Segen zu danken, und f"ur den Kapitano und seine Leute zu bitten, da er sie in sein Paradies aufnehme.

Рассказ

о корабле привидений

Мой отец имел в Бальсоре небольшую лавку. Он был ни беден ни богат и был одним из тех людей, которые неохотно решаются на что-нибудь, из страха потерять то немногое, что имеют. Он воспитывал меня просто и хорошо и скоро достиг того, что я мог помогать ему. Как раз в то время, когда мне было восемнадцать лет и когда он совершил первое более крупное дело, он умер, вероятно от печали, что вверил морю тысячу золотых.

Вскоре после этого я должен был считать его смерть счастливой, так как спустя немного недель пришло известие, что корабль, на который мой отец отдал свои товары, пошел ко дну. Но эта неудача не могла сломить моего юношеского мужества. Я окончательно превратил в деньги все, что оставил мой отец, и отправился испытать свое счастье на чужбине; меня сопровождал только старый слуга моего отца, который по старинной привязанности не хотел расстаться со мной и моей судьбой.

В гавани Бальсоры мы сели на корабль при благоприятном ветре. Корабль, на котором я купил себе место, направлялся в Индию. Мы проехали обычной дорогой уже пятнадцать дней, когда капитан объявил нам о буре. Он был задумчив, потому что в этом месте он, по-видимому, недостаточно знал фарватер, чтобы спокойно встретить бурю. Он велел убрать все паруса, и мы поплыли совсем тихо.

Наступила ночь, было светло и холодно, и капитан уже думал, что обманулся в признаках бури. Вдруг вблизи нашего корабля пронесся другой корабль, которого мы раньше не видали. С его палубы раздавалось дикое ликование и крик, чему я в этот страшный час перед бурей немало удивился. А капитан рядом со мной побледнел как смерть.

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