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1915 Кары (сборник)
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Als er dies alles in gr"osster Eile "uberlegte, ohne sich entschliessen zu k"onnen, das Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker dreiviertel sieben – klopfte es vorsichtig an die T"ur am Kopfende seines Bettes. "Gregor", rief es – es war die Mutter –, "es ist dreiviertel sieben. Wolltest du nicht wegfahren?" Die sanfte Stimme! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme h"orte, die wohl unverkennbar seine fr"uhere war, in die sich aber, wie von unten her, ein nicht zu unterdr"uckendes, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte f"ormlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit beliess, um sie im Nachklang derart zu zerst"oren, dass man nicht wusste, ob man recht geh"ort hatte. Gregor hatte ausf"uhrlich antworten und alles erkl"aren wollen, beschr"ankte sich aber bei diesen Umst"anden darauf, zu sagen: "Ja, ja, danke Mutter, ich stehe schon auf. " Infolge der Holzt"ur war die Ver"anderung in Gregors Stimme draussen wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erkl"arung und schl"urfte davon. Aber durch das kleine Gespr"ach waren die anderen Familienmitglieder darauf aufmerksam geworden, dass Gregor wider Erwarten noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitent"ur der Vater, schwach, aber mit der Faust. "Gregor, Gregor", rief er, "was ist denn?" Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: "Gregor! Gregor!" An der anderen Seitent"ur aber klagte leise die Schwester: "Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?" Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: "Bin schon fertig", und bem"uhte sich, durch die sorgf"altigste Aussprache und durch Einschaltung von langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. Der Vater kehrte auch zu seinem Fr"uhst"uck zur"uck, die Schwester aber fl"usterte: "Gregor, mach auf, ich beschw"ore dich. " Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her "ubernommene Vorsicht, auch zu Hause alle T"uren w"ahrend der Nacht zu versperren.

Zun"achst wollte er ruhig und ungest"ort aufstehen, sich anziehen und vor allem fr"uhst"ucken, und dann erst das Weitere "uberlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett w"urde er mit dem Nachdenken zu keinem vern"unftigen Ende kommen. Er erinnerte sich, schon "ofters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allm"ahlich aufl"osen w"urden. Dass die Ver"anderung der Stimme nichts anderes war, als der Vorbote einer t"uchtigen Verk"uhlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten.

Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. Er h"atte Arme und H"ande gebraucht, um sich aufzurichten; statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er "uberdies nicht beherrschen konnte. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, dass es sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuf"uhren, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in h"ochster, schmerzlicher Aufregung. "Nur sich nicht im Bett unn"utz aufhalten", sagte sich Gregor.

Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines K"orpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, den er "ubrigens noch nicht gesehen hatte und von dem er sich auch keine rechte Vorstellung machen konnte, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schliesslich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne R"ucksicht sich vorw"artsstiess, hatte er die Richtung falsch gew"ahlt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, dass gerade der untere Teil seines K"orpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war.

Er versuchte es daher, zuerst den Oberk"orper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu. Dies gelang auch leicht, und trotz ihrer Breite und Schwere folgte schliesslich die K"orpermasse langsam der Wendung des Kopfes. Aber als er den Kopf endlich ausserhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzur"ucken, denn wenn er sich schliesslich so fallen liess, musste geradezu ein Wunder geschehen, wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben.

Aber als er wieder nach gleicher M"uhe aufseufzend so dalag wie fr"uher, und wieder seine Beinchen wom"oglich noch "arger gegeneinander k"ampfen sah und keine M"oglichkeit fand, in diese Willk"ur Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, dass er unm"oglich im Bett bleiben k"onne und dass es das Vern"unftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung best"unde, sich dadurch vom Bett zu befreien. Gleichzeitig aber vergass er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, dass viel besser als verzweifelte Entschl"usse ruhige und ruhigste "Uberlegung sei. In solchen Augenblicken richtete er die Augen m"oglichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Strasse verh"ullte, wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. "Schon sieben Uhr", sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, "schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel. " Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der v"olligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverst"andlichen Verh"altnisse.

Dann aber sagte er sich: "Ehe es einviertel acht schl"agt, muss ich unbedingt das Bett vollst"andig verlassen haben. Im "ubrigen wird auch bis dahin jemand aus dem Gesch"aft kommen, um nach mir zu fragen, denn das Gesch"aft wird vor sieben Uhr ge"offnet. " Und er machte sich nun daran, den K"orper in seiner ganzen L"ange vollst"andig gleichm"assig aus dem Bett hinauszuschaukeln. Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen liess, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich unverletzt. Der R"ucken schien hart zu sein; dem w"urde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. Das gr"osste Bedenken machte ihm die R"ucksicht auf den lauten Krach, den es geben m"usste und der wahrscheinlich hinter allen T"uren wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen w"urde. Das musste aber gewagt werden.

Als Gregor schon zur H"alfte aus dem Bette ragte – die neue Methode war mehr ein Spiel als eine Anstrengung, er brauchte immer nur ruckweise zu schaukeln –, fiel ihm ein, wie einfach alles w"are, wenn man ihm zu Hilfe k"ame. Zwei starke Leute – er dachte an seinen Vater und das Dienstm"adchen – h"atten vollst"andig gen"ugt; sie h"atten ihre Arme nur unter seinen gew"olbten R"ucken schieben, ihn so aus dem Bett sch"alen, sich mit der Last niederbeugen und dann bloss vorsichtig dulden m"ussen, dass er den "Uberschwung auf dem Fussboden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen w"urden. Nun, ganz abgesehen davon, dass die T"uren versperrt waren, h"atte er wirklich um Hilfe rufen sollen? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein L"acheln nicht unterdr"ucken.

Schon war er so weit, dass er bei st"arkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt, und sehr bald musste er sich nun endg"ultig entscheiden, denn es war in f"unf Minuten einviertel acht, – als es an der Wohnungst"ur l"autete. "Das ist jemand aus dem Gesch"aft", sagte er sich und erstarrte fast, w"ahrend seine Beinchen nur desto eiliger tanzten. Einen Augenblick blieb alles still. "Sie "offnen nicht", sagte sich Gregor, befangen in irgendeiner unsinnigen Hoffnung. Aber dann ging nat"urlich wie immer das Dienstm"adchen festen Schrittes zur T"ur und "offnete. Gregor brauchte nur das erste Grusswort des Besuchers zu h"oren und wusste schon, wer es war – der Prokurist selbst. Warum war nur Gregor dazu verurteilt, bei einer Firma zu dienen, wo man bei der kleinsten Vers"aumnis gleich den gr"ossten Verdacht fasste? Waren denn alle Angestellten samt und sonders Lumpen, gab es denn unter ihnen keinen treuen ergebenen Menschen, der, wenn er auch nur ein paar Morgenstunden f"ur das Gesch"aft nicht ausgen"utzt hatte, vor Gewissensbissen n"arrisch wurde und geradezu nicht imstande war, das Bett zu verlassen? Gen"ugte es wirklich nicht, einen Lehrjungen nachfragen zu lassen – wenn "uberhaupt diese Fragerei n"otig war –, musste da der Prokurist selbst kommen, und musste dadurch der ganzen unschuldigen Familie gezeigt werden, dass die Untersuchung dieser verd"achtigen Angelegenheit nur dem Verstand des Prokuristen anvertraut werden konnte? Und mehr infolge der Erregung, in welche Gregor durch diese "Uberlegungen versetzt wurde, als infolge eines richtigen Entschlusses, schwang er sich mit aller Macht aus dem Bett. Es gab einen lauten Schlag, aber ein eigentlicher Krach war es nicht. Ein wenig wurde der Fall durch den Teppich abgeschw"acht, auch war der R"ucken elastischer, als Gregor gedacht hatte, daher kam der nicht gar so auffallende dumpfe Klang. Nur den Kopf hatte er nicht vorsichtig genug gehalten und ihn angeschlagen; er drehte ihn und rieb ihn an dem Teppich vor "Arger und Schmerz.

"Da drin ist etwas gefallen", sagte der Prokurist im Nebenzimmer links. Gregor suchte sich vorzustellen, ob nicht auch einmal dem Prokuristen etwas "Ahnliches passieren k"onnte, wie heute ihm; die M"oglichkeit dessen musste man doch eigentlich zugeben. Aber wie zur rohen Antwort auf diese Frage machte jetzt der Prokurist im Nebenzimmer ein paar bestimmte Schritte und liess seine Lackstiefel knarren. Aus dem Nebenzimmer rechts fl"usterte die Schwester, um Gregor zu verst"andigen: "Gregor, der Prokurist ist da. " "Ich weiss", sagte Gregor vor sich hin; aber so laut, dass es die Schwester h"atte h"oren k"onnen, wagte er die Stimme nicht zu erheben.

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