Der R?uber
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Ich bin v"ollig perplex von diesem Gef"uhlsausbruch und suche nach einer Antwort.
„Chaos… Vor meinen Augen erschossen MPi-Sch"utzen einen Menschen! Von der Polizei keine Spur!“
Er l"auft aufgeregt im Zimmer hin und her. Ich entnehme seinen Worten, dass die Situation viel schlimmer ist, als ich es mir vorgestellt hatte.
Das Chaos oder besser das organisierte Chaos hat bereits die ganze Stadt erfasst. Schiessereien auf offener Strasse! Die Polizei ist verschwunden und in die kurzlebigen Auseinandersetzungen mischt sich niemand ein. Es ist v"ollig unklar, wer mit wem k"ampft. Auch Pascha wurde auf dem Weg zu mir beschossen und konnte sich nur durch sein schnelles Auto in Sicherheit bringen. Er fuhr zuerst zu Frolow und fand auf der Schwelle dessen Leiche. Sie hatten ihm mehrmals in die Brust geschossen und schliesslich per Kopfschuss ins Jenseits bef"ordert.
„Ich hockte neben ihm und h"orte pl"otzlich L"arm in der Wohnung. Da sprang ich auf und bin weggelaufen!“
„Warum ausgerechnet zu mir?“
„Weil du in der N"ahe wohnst und besser Auto f"ahrst als ich.“
Stimmt, Pawel hat sich zwar einen F"uhrerschein gekauft, aber nicht zugleich die F"ahigkeit erworben, seinen Kredit-Mazda zu steuern. Mal kurz um die Ecke kam er gerade noch, aber auf der Autobahn zu fahren…
„Es wird Zeit abzuhauen! Gleich jetzt!“
„Warte… ich muss noch packen!“
„Was willst du denn packen?! Bist du von allen guten Geistern verlassen? Hast du es noch nicht begriffen? Wir m"ussen hier weg! Z"ugig!“
Er hat mich fast "uberzeugt. Wenigsten das kann er! Ich weiss nicht, was ich ihm entgegnen soll. Er treibt mich mit seinem Geschrei durch die Wohnung und ich stopfe hektisch in meinen Rucksack, was mir n"utzlich sein k"onnte. Daf"ur reicht selbst mein kleinster Rucksack dicke. Eigentlich ist alles um mich herum wichtig und n"utzlich, aber ausserhalb der Wohnung ist es zu gar nichts n"utze. Wer braucht beispielsweise einen Golfschl"ager? Auch wenn er mit dem Autogramm des Vize-Pr"asidenten der „Terra Group“ verziert ist.
Wir schlagen die T"ur zu und laufen die Treppe hinunter. Im Hof treffen wir unsren Bekannten Demjan Sluzkij. Er ist wie ich Programmierer und arbeitet in der Nachbarabteilung. Wir sind uns "ausserlich sehr "ahnlich. Die Kollegen machen Witze dar"uber, dass wir durch die Arbeit schliesslich alle gleich aussehen werden. Er wohnt im selben Haus und Stockwerk wie Pascha. Der ver"angstigte Pawel hat ihn als Wache am Auto aufgestellt. Das hat alles seine Richtigkeit, aber was h"atte Demjan gegen die Bewaffneten schon ausrichten k"onnen? Wir laden z"ugig unser bisschen Hausrat ins Auto und setzen uns. Im Auto ist es warm, Pascha hatte sogar den Motor laufen lassen. Deshalb war auch die Heizung an.
„Ich habe Durst…“, brummt Sluzkij.
„Oben in der Wohnung steht Mineralwasser! Wir sind sicher eine Weile unterwegs.“
„Los, aber schnell! Lass die Jacke hier, was willst du damit?“
Stimmt, sie ist nur im Weg. In der Eile bin ich ins Schwitzen gekommen und deshalb ziehe ich die Jacke nicht an.
Ich st"urze die Treppe hinauf. Der Fahrstuhl, die Wohnungst"ur… und da auf dem Tisch steht das Mineralwasser!
Ich schnappe mir die Flasche und schlage die T"ur zu. Der Fahrstuhl klimpert melodisch.... erstes Stockwerk. Ich laufe zur Treppe. Wow! Eine Schnur… ich w"are beinahe kopf"uber die Treppe heruntergebrettert. Ich habe mich hingekauert.
Bumm! Bumm!
„Аaaah!“ Draussen Tumult und Schreie. Das Geschrei hallt in der Tiefe des Eingangs wider.
„Stopf ihm das Maul!“
Trocken krachen zwei weitere Sch"usse.
„Die sind erledigt.“
„"Uberpr"uft ihre Dokumente. Beutel, Jacken, alles durchsuchen!“
Ich dr"ucke mich in die Nische. Hier sollten eigentlich Pflanzen stehen, aber daf"ur hat das gesammelte Geld nicht gereicht.
„Das ist Galperin, hier ist auch ein Foto auf dem F"uhrerschein.“
„Wer ist der andere?“
„Hatte keine Papiere dabei.“
„Dann ab nach oben! Hier soll Karasev wohnen. Er steht auch auf der Liste. Drittes Stockwerk, Wohnung 15. Haltet euch nicht zu lange auf.“
Ich h"ore Schritte und m"ochte am liebsten im Stahlbeton versinken. Bloss gut, dass das Licht im Eingang nicht brennt. Dem unbekannten Dieb sei Dank. Aber sie haben vielleicht eine Taschenlampe!
„Chef, hier ist die Kennkarte! Das ist Karasev!“
„Ach, zu dem ist er also gefahren. Das hat er offenbar geschafft. So ein Mist. Wir sollten uns in der Wohnung umsehen. Wer weiss, was da oben los ist! “
Stiefel auf dem Asphalt. Jetzt sind sie am Eingang und gleich suchen sie die Halle mit der Taschenlampe ab. Warum? Wozu brauchen sie hier eine Taschenlampe. Draussen ist es noch hell. Vielleicht haben sie "uberhaupt keine Taschenlampe. Die Leuchtdioden des Fahrstuhls leuchten immer und sind nicht zu "ubersehen. So war es auch. Die zwei B"osewichter liefen, ohne zu "uberlegen, zum Fahrstuhl und erst im letzten Moment hielt einer der beiden die Lampe auf den Knopf, um den Fahrstuhl zu rufen. Das Signal klimperte melodisch und der Fahrstuhl fuhr hoch zu meinem Stockwerk.
Und jetzt? Jetzt fahren sie nach oben, hebeln die Wohnungst"ur aus und gehen in meine Wohnung. Und was dann?
Keine Ahnung, wonach sie suchen. Es wird keine f"unf Minuten dauern, um in der Wohnung alles umzukrempeln. In meiner modern eingerichteten Wohnung sind kaum M"obel. Dann gehen sie nach unten. Es macht keinen Unterschied, ob sie zu Fuss gehen oder mit dem Fahrstuhl fahren. Sie werden mich auf jeden Fall entdecken, die Nische ist sowohl vom Fahrstuhl als auch von der Treppe gut zu sehen. Ausserdem haben sie eine Taschenlampe.
Mit bleiben also gerade einmal f"unf Minuten? Vielleicht auch sechs oder sieben und dann kann ich mich hier begraben lassen. Soll ich auf den Hof laufen? Und wie viele sind bei den Autos? Die werden sich mit Sicherheit nicht blind und taub stellen. Tja… Das ist wirklich nicht lustig.
Ich weiss nicht, welcher Affe mich biss! Anstatt mir ein zuverl"assigeres Versteck zu suchen, lief ich die Treppen hinauf. Die Treppenabs"atze sind eher modern, keine Winkel oder Ecken. Einsicht von allen Seiten. Ausserdem sind sie beleuchtet und auch ohne Taschenlampe hell genug. Wenigstens war ich klug genug, keinen L"arm zu machen. Ich zog die Halbschuhe aus und lief auf Str"umpfen nach oben. Zweites Stockwerk, drittes Stockwerk… Oben krachte und knallte es. Das war die T"ur!